Plattformarbeit im Kräftefeld alter und neuer Institutionen

10 Seiten | Autor: Markus Hertwig

Markus Hertwig vertritt in diesem Beitrag die These, dass plattformbasierte Arbeit, die auf Online-Arbeitsmärkten gehandelt oder verrichtet wird, wie alle anderen Formen von Arbeit in hohem Maße gesellschaftlich geprägt ist. Da sich in der derzeitigen Phase gefestigte Institutionen der Strukturierung von Arbeit noch nicht etabliert haben, ist Arbeit Spielball im Machtspiel gesellschaftlicher Kräfte. Die Strategien und Alltagspraktiken von Plattformunternehmen und Kund*innen produzieren so – aufgrund stark asymmetrischer Machtverhältnisse und fehlender Regulierung – prekäre Arbeitsbedingungen. Bislang wurden Plattformen als Black Box betrachtet. Betrachtet man die internen Strukturen, so wird deutlich, dass Plattformen – wie alle Unternehmen oder Organisationen – Entscheidungen über die Strukturierung von Arbeit treffen, die immer auch anders ausfallen können. Hertwig argumentiert gegen den verbreiteten (impliziten) Markt- und Technikdeterminismus, der davon ausgeht, dass Plattformen per definitionem algorithmisch steuern und dass dies unweigerlich negative Folgen für Arbeit mit sich bringt.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2021
digital arbeiten
166 Seiten

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