Gefangensein im Bestehenden
12 Seiten | Autor: Peer Pasternack
Die öffentliche Debatte über West und Ost prägen zwei Narrative: das von der Opferbereitschaft des Westens für den Osten und das von der Übernahme des Ostens durch den Westen. Quer dazu liegen Milieu-Differenzen. In den reflexiven Milieus gibt es die Neigung, Demokratie für selbsterklärend, in grundsätzlichen Dingen nicht veränderbar und das deutsche Modell für universal zu halten. Die weniger reflexiven Milieus haben mit der AfD eine Chance entdeckt, den etablierten Betrieb wirksam zu ärgern – in West wie Ost. Unzufriedenheiten nicht in positiv gestaltende Energien zu transformieren, sondern regressiv zum Ausdruck zu bringen, ist aber im Osten noch mehr verbreitet als im Westen. Wie begründet sind die Unzufriedenheiten? Sind Ansätze adäquater Reaktionen in Politik und Gesellschaft zu entdecken? Falls nicht: Ist wenigstens schon realisiert worden, dass die Entwicklungen nicht allein fremdverschuldet ist?
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