Schützen wir Assange!
3 Seiten | Autor: Petra Erler
Wie schreibt man Ende März einen Beitrag über Julian Assange, während gleichzeitig eine große Pandemie die Welt erschüttert? Die vielen Initiativen, die sich für die Freiheit von Julian Assange einsetzen, die die Meinungsfreiheit und eine freie Presse verteidigen, hatten bereits vor der Pandemie nichts bewirkt. Werden sie unter dem Druck der potenzierten Verunsicherung, Angst und Trauer, die eine solche Pandemie in sich trägt, gänzlich verstummen? Die Mutter von Assange ist im März am Verzweifeln. Wer wird noch für ihren Sohn sprechen, der niemals in das Hochsicherheitsgefängnis von Belmarsh hätte eingekerkert werden dürfen. Was, wenn das Virus sich auch dort einschleicht? Assange ist unschuldig und er ist ein Folteropfer. Seit Monaten warnen Mediziner, dass Leben und Gesundheit von Assange bedroht sind. Nun kommt mit dem Virus noch eine Gefährdung hinzu. In diesem Fall verhalten sich westliche Demokratien wie die berühmten drei Affen. Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen wollen – obwohl die Menschenrechtsverletzung längst offen zutage liegt. Den britischen Justizbeamten scheint dies gleichgültig. Am 25. März haben sie den Antrag auf Entlassung auf Kaution abgelehnt. Denn sie dienen offenbar anderen Göttern als Justitia und haben längst die Maske fallen lassen. Vor Gericht befand sich Assange in einem Glaskäfig, so wie man Hannibal Lecter halten würde. Nur der Mundschutz fehlte. Inzwischen protestierte die Internationale Vereinigung der Juristen, weil sie durch dieses Verfahren die Ehre ihres Berufstands in den Dreck gezogen sieht.
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