Kinderrechte als emanzipatorische Menschenrechte?

Eine Problematisierung der deutschsprachigen Kinderrechtsdebatte

13 Seiten | Autor: Fabian Kessl

Kinderrechte sind Menschenrechte. Diese weithin geteilte Prämisse wird anhand der menschenrechtstheoretischen Differenzierung von affirmativen versus emanzipatorischen Perspektiven, wie sie der Philosoph Christoph Menke vorschlägt, auf ihre konzeptionelle Ausprägungsform hin befragt. Der potenzielle Rechtsträger, historisch symbolisiert in der Figur des Sklaven, sucht nur eine menschenrechtliche Berücksichtigung seiner selbst durch die Herrschenden und keine wirkliche Anerkennung. Das würde nämlich eine Infragestellung der Herr-Knecht-Ordnung selbst nach sich ziehen. Analog und doch auch different zum Sklaven werden innerhalb der Fachdebatten um Kinderrechte Kinder zu potenziellen Rechtsträgern erklärt, denen allerdings im Unterschied zum Sklaven eine konstitutive Vulnerabilität zugeschrieben wird. Die vorgelegte menschenrechtstheoretische Problematisierung wird in diesem Aufsatz um eine zeitdiagnostische Kontextualisierung der jüngsten Konjunktur der Kinderrechtsperspektive ergänzt. Vor diesem Hintergrund lässt sich eine emanzipatorische Ausrichtung von Kinderrechten als Menschenrechten markieren.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2017
Kinderrechte – Menschenrechte
150 Seiten

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