Dualismen, Dichotomien und Dogmatik
13 Seiten | Autor: Nicole Balzer, Johannes Drerup
In Debatten über die (Begründung der) Kinderrechte und den rechtlichen, moralischen und politischen Status von Kindern wird häufig mit überaus scharf konturierten Dualismen und Dichotomien operiert. Hierzu gehören zum einen die Entgegensetzung von partizipativ-emanzipatorischen und paternalistisch orientierten Deutungen der Kinderrechte, zum anderen eine Dualisierung von Ansätzen, die den Konstruktionscharakter von Kindheit(sbildern) betonen, und Ansätzen, die Kindheit als eine anthropologisch verankerte Lebensphase interpretieren. Im Beitrag werden die theoretischen Prämissen dieser tradierten dualistischen Zuordnungslogiken und Begriffspolitiken auf den Prüfstand gestellt. Diese sind, so die leitende These, einer angemessenen Bearbeitung der relevanten kinderrechtlichen Problemvorgaben nicht nur wenig förderlich, sondern sie tragen auch zu einer Verunklarung der theoretischen Frage- und Frontstellungen bei und versperren einen hinreichend differenzierten theoretischen Zugang zu Fragen der Begründung der Kinderrechte.
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