Dekonstruktionen des „Anderen“ in Ethnologie und Soziologie
17 Seiten | Autor: Lisa Gaupp
Ethnologie und Soziologie ähneln sich mittlerweile in ihren Perspektiven, Methoden und Theorien so weit, dass es außer bei der Verteidigung von Lehrstühlen schwer fällt, wirkliche Unterschiede festzustellen. Je nach Standort werden beide Disziplinen ein Mal den Sozialwissenschaften, ein anderes Mal den Geistes‑ und/oder Kulturwissenschaften zugeordnet. Ebenfalls lassen sich in den Gegenständen der beiden Disziplinen viele Überschneidungen finden: Ethnologen forschen längst „vor der eigenen Haustür“, und die ehemals „fremden Völker und Kulturen“ als Hoheitsgebiete der Ethnologie gehören nicht zuletzt in Zeiten der Globalisierung und weltweiter Mobilität von Personen und Kulturformen zum Forschungsrepertoire der Soziologie. Nach wie vor geht es jedoch um „Fremdverstehen“, das nicht zuletzt methodologische Implikationen aufwirft, mit denen sich die Qualitative Sozialforschung und vor allem die Ethnografie auseinandersetzen. Die theoretisch-moralischen Kritikpunkte ähneln sich auch hier wieder und sind mit der folgenden Frage zusammenzufassen: Wie lassen sich Daten legitimieren, die ohnehin subjektiv sind, aber zuvorderst der Crux unterliegen, auf der Basis von Machtbeziehungen gewonnen worden zu sein?
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