Papsttum im 21. Jahrhundert
1 Seiten | Autor: Hans Küng
Seit der Konzilszeit habe ich immer wieder meine Sicht eines reformierten Papsttums kundgetan, am ausführlichsten in meinem Buch „Die Kirche“ (1967) und kurz zusammengefasst in meiner „Kleine(n) Geschichte der katholischen Kirche“ (2001). Was ich dort geschrieben habe, ist heute aktueller denn je. Die Sicht der katholischen Kirchengemeinschaft vom Papsttum, am Neuen Testament orientiert, ist eine andere als die der römischen Kirchenbürokratie: nicht ein Papst über Kirche und Welt an Gottes Statt, sondern ein Papst in der Kirche als Glied (statt Haupt) des Gottesvolkes; ein Papst nicht als Alleinherrscher, sondern eingebunden in das Kollegium der Bischöfe; nicht Herr der Kirche, sondern in der Nachfolge Petri ein „Diener der Diener Gottes“ (Gregor der Große). Es bedurfte eines Papstes wie Johannes XXIII., um diese ursprüngliche Sicht von Kirche und römischem Bischof wieder hervorzuholen.
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