Repräsentationen der Boxerin

Erzählungen von Rasse, Gender und Behinderung in Clint Eastwoods „Million Dollar Baby“

Clint Eastwoods Film „Million Dollar Baby“ (MDB) erhielt den Beifall der Kritik und gewann 2006 „Academy Awards“ in den Kategorien Bester Film, Beste Schauspielerin (Hilary Swank), Bester Nebendarsteller (Morgan Freeman) und Beste Regie (Clint Eastwood). Der Filmkritiker Robert Elger nannte die Produktion ein „Meisterwerk, rein und einfach, tief und wahr“ (2005), ein Lob, das sich in positiven Besprechungen und Kinoeinnahmen von 100 Millionen Dollar allein in den USA widerspiegelte. Bedenkt man, dass die Handlung von MDB das Frauenboxen in den Mittelpunkt stellt, also einen Sport, der von den populären Medien bis vor kurzem weitestgehend ignoriert oder herabgesetzt wurde, verdient die überwiegend positive Reaktion sowohl von den Fans als auch von den Rezensenten kritische Beachtung. Denn Hollywood-Filme und die Sportmedien haben mit ihrer dreisten Feier des Männerboxens und des mit ihm einhergehenden maskulinen Heroismus (z.B. in der „Rocky“-Serie und kürzlich in „Cinderella Man“, 2005 [im dt. Verleih: „Das Comeback“, A.d.Ü.]) zur Aufrechterhaltung einer populären Rhetorik beigetragen, welche die Wettkämpferinnen im Boxen ignoriert oder trivialisiert.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2008
Antisemitismus
192 Seiten

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