Die „Heuschrecken“ und ihre Kritiker
10 Seiten | Autor: Jeppe F. Jörgensen
Im Frühjahr 2005 löste Franz Münteferings Heuschreckenmetapher eine umfangreiche öffentliche Debatte aus. Auslöser war der Verkauf deutscher Unternehmen und gemeinnütziger Wohnungsgesellschaften an Private Equity-Fonds (PEF). Einen weiteren Anlaß lieferte das aggressive Verhalten eines anderen Investortyps – des Hedge-Fonds (HF) – auf den deutschen Aktienmärkten. Neuerdings werden ähnliche Debatten in vielen weiteren Ländern geführt, sie sind überall stark polarisiert. Laut den Befürwortern sind PEFs und HFs Heilsbringer, die u.a. zur Finanzierung und Modernisierung vieler Unternehmen beitragen oder für Liquidität in den Finanzmärkten sorgen. Kritiker sehen diese Fonds dagegen als zerstörerische Speerspitzen eines Finanzmarktkapitalismus, die Arbeitsplätze vernichten und Instabilität auf den Finanzmärkten verursachen. Mitunter scheinen die Debatten dazu mehr auf polemischen Anekdoten als auf sachlichen Informationen zu beruhen. Ziel dieses Aufsatzes ist es daher, den Informationsgehalt der Debatten zu erhöhen, nicht um Kritiken gegenstandslos zu machen, sondern um sie in Bahnen zu lenken, in denen sie nicht leichtfertig als Polemik der „Nichtwisser“ abgetan werden können.
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