Body and Soul:

Wie ein Mann sich im klassischen Boxfilm macht

Boxen ist die Sportart, mit der sich das amerikanische Kino am häufigsten beschäftigt hat. Diese Beschäftigung erstreckt sich von der Aufzeichnung offizieller Begegnungen sowie eigens für die Kamera gestellten Vorführungen bereits um die Wende ins 20. Jahrhundert über Berichte in Wochenschauen und ambitionierte Projekte des dokumentarischen bzw. essayistischen Films bis zu einer ansehnlichen Zahl von Spielfilmen, die das Boxen in den Mittelpunkt der Darstellung rücken. In ihrer bis in die achtziger Jahre reichenden Zusammenstellung von Boxfilmen verzeichnen Zucker und Babich mehr als vierhundert vorwiegend amerikanische Spielfilmproduktionen, die mit der Sportart zu tun haben. Spätestens Ende der dreißiger Jahre ist mit Filmen wie Kid Galahad The Crowd Roars oder Golden Boy dafür gesorgt, daß für den modernen Faustkampf und sein Milieu solche stereotypen Kompositionsmuster und formelhafte Inszenierungsstrategien etabliert waren, die den Begriff des Genrekinos nahelegen und von nun an die Grundlage sowohl der Produktion als auch der Rezeption des Spielfilm-Boxens bildeten.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2001
Arbeit und Anmut des Boxens
173 Seiten

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