Systemwechsel in der Mongolei

Gelassenheit, Bedächtigkeit, Ausdauer – das sind Züge des mongolischen Charakters. Generation um Generation lebte in dieser Steppe, meine Landsleute wanderten mit ihrem Vieh durch diese Steppen. Hier dachte man langsam, sprach nicht viel. Diese Aussage charakterisiert treffend die mongolische Lebensweise, die sich in Jahrhunderten ausprägte. Bis in die Gegenwart sind "Züge des mongolischen Charakters" erhalten geblieben und wohl auch eine wesentliche Ursache dafür, daß sich die politischen Veränderungen in der Mongolei bisher auf einer sachlichen, vor allem gewaltfreien Grundlage vollzogen. Dabei stellten die Mongolen einen Rekord besonderer Art auf. Die Mongolische Revolutionäre Volkspartei ist nach den Wahlen Ende Juni 1992, bei denen sie eine überwältigende Mehrheit im Parlament erhielt, zu der am längsten regierenden Kommunistischen Partei der Weit geworden.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1993
Marxismus - und keine Ende?
128 Seiten

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