Intellektuelle aus der DDR – Kulturelle Identität und Umbruch
10 Seiten | Autor: Rainer Land, Ralf Possekel
Als typische Merkmale des westeuropäischen Intellektuellen gelten die kritische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Angelegenheiten im öffentlichen Diskurs und eine dafür erforderliche Distanz zu jedweder Macht. In staatssozialistischen Gesellschaften verhinderte die Monopolisierung der Kommunikationsmedien jedoch die Herausbildung einer für diesen Typ essentiellen gesellschaftlichen Öffentlichkeit. Statt dessen bildeten sich voneinander mehr oder weniger isolierte, geschlossene Diskurse. Daraus ergibt sich die Frage, ob unter solchen Bedingungen in der DDR überhaupt eine Intellektuellenkultur bestehen konnte. Unsere Hypothese ist, daß sich vor dem Hintergrund verschiedener Sozialisationspfade der lntelligenz in der DDR zwei verschiedene Entwicklungslinien ausprägten: die „sozialistische“ Intelligenz, auf deren Grundlage auch ein spezifischer Typus „Parteiintellektueller“ entstand, und der Typus des im Staatssozialismus marginalisierten Intellektuellen. Seide unterscheiden sich schon der Form nach vom Typus des westeuropäischen lntellektuellen.
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