Das Versagen des ostdeutschen Antifaschismus

Paradoxien von Wissenschaft als Politik

11 Seiten | Autor: Konrad H. Jarausch

Mit dem Sturz des SED-Regimes durch die Bürgerbewegung des Jahres 1989 wurde auch das Geschichtsbild der DDR umgestoßen. Während einige Intellektuelle, wie Rudolf Frey, sich weiter an ihren kommunistischen Glauben klammerten, dieses Geschichtsbild habe „dazu beigetragen, daß die braune Pest bei uns nach 1945 mit Stumpf und Stiel ausgerottet wurde und der Neofaschismus, bis auf Einzelfälle, bei uns keine Basis fand“, distanzierten sich kritische Autoren wie Helga Königsdorf von einem „verordneten mißbrauchten Antifaschismus“, der „gefährlich ist, weilerneuen Faschismus produziert“. Christa Wolf, die sich bereits Mitte der 70er Jahre in ihrem Roman „Kindheitsmuster“ mit diesem Thema beschäftigt hatte, charakterisierte die apologetische Wirkung des antifaschistischen Geschichtsbildes folgendermaßen.

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