Zwei Modelle des Sozialismus in der Geschichte Sowjetrußlands
9 Seiten | Autor: Galina Paul
Die sowjetischen Anhänger der Konzeption des demokratischen Sozialismus als einer echten Alternative des Stalinismus begründen ihre Position mit dem Hinweis darauf, daß eine solche Alternative in der UdSSR bereits in den 20er Jahren existierte, daß es überhaupt sowohl in der Geschichte der russischen proletarischen Bewegung als auch in der revolutionären Weltbewegung im ganzen schon immer zwei gegeneinander kämpfende Tendenzen gab: die demokratische und die autoritäre. Sie weisen diese Tendenzen bei den utopischen Sozialisten nach und stellen dem Marxismus Bakunins Auffassung vom Sozialismus entgegen. Sie erinnern in diesem Zusammenhang daran, daß Marx Bakunins Auffassung als „kranken Schatten des Kommunismus“, als „Kasernenhofkommunismus“ bezeichnete, der überall Persönlichkeit und Zivilisiertheit negiert. Sie sehen die Verkörperung der beiden Tendenzen in den zwei Modellen des Sozialismus, die Anfang der 20er Jahre in Sowjetrußland erprobt wurden: im „Kriegskommunismus“ 1918-1921 und in der Neuen Okonomischen Politik, der NÖP (1921-1928).
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