Die Streitkräfte der Russischen Föderation
ISSN 1436-6010 | 40 Seiten
Seit Mitte 1997 ist in den Verlauf der Militärreform Bewegung gekommen. Das mag damit zusammenhängen, daß im Mai 1997 Igor Sergejew, der bisherige Oberbefehlshaber der Raketentruppen Strategischer Bestimmung (RWSN) die Funktion des Verteidigungsministers übernahm. Ausschlaggebend war aber wohl eher, daß nach und nach zahlreiche Gegner der Reform, größtenteils aus Altersgründen, ihre Posten und damit auch ihren Einfluß verloren. Zudem stieg die Unzufriedenheit in den Streitkräften: durch verspätete Soldzahlungen und auch durch fehlende oder gekürzte Finanzzuweisungen, die insgesamt weit unter dem ohnehin extrem knappen Verteidigungsbudget lagen. Darunter litten die Gefechtsausbildung und die Gefechtsbereitschaft, also Bereiche, die in Sowjetzeiten „heilig“ waren, und damit sank auch die Motivation der Armeeangehörigen. Diese Mängel begannen, zu einem politischen Faktor zu werden. Selbst in der Administration des Präsidenten wuchs daher die „Bereitschaft“, sich dieser Frage anzunehmen.
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