Hartwig Schmidt

Subjektivierende Unterwertung

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 1994
Unterwerfung
129 Seiten

Nachdenken über das neue Deutschland

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 1994
Frauenforschung Ost
127 Seiten

Georg Lohmann: Indifferenz und Gesellschaft

„Mit Marx gegen Marx“ lautet das Motto. Letztendlich also geht es gegen Marx, nur daß es seine eigenen Gedanken sind, die gegen ihn aufgeboten werden? Es ist angenehm zu sehen, wie der Text vom Motto abweicht. Wo Georg Lohmann Marxsche Intentionen aufnimmt, ist er nicht einfach mit Marx, geht er nicht schlicht mit Marx konform, und wo er Grenzen der Ausführung jener Intentionen markiert, tut er das nicht einfach gegen Marx, nicht im Gegensatz zu dessen Lust am grüblerischen Zweifel etwa. Lohmanns Text ist eine „Vergewisserung“ – diese Formulierung aus dem Vorwort scheint mir die treffendere Selbstbeschreibung abzugeben. Der Autor will sich der Marxschen „Entfremdungs- und Verdinglichungstheorie“ kritisch vergewissern. Ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt möglich ist, sich einer Marxschen „Verdinglichungstheorie“ zu vergewissern, schließlich kommt das Wort „Verdinglichung“ bei Marx so gut wie nicht vor, die Ankündigung aber, sich Marxscher Theorien kritisch vergewissern zu wollen, wirkt auf mich anziehend. Zu den Konnotationen von „Vergewisserung“ gehören „Gewissen“ und „Gewissenhaftigkeit“. Der logische Ort der Vergewisserung liegt irgendwo zwischen Wissen und Gewissen. Eine kritische Vergewisserung Marxscher Theorien dürfte daher nichts zu tun haben mit der gängigen Bilderstürmerei, ebensowenig auch mit dem anderen Extrem, mit dem trutzigen Bergungseifer.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1993
Marxismus - und keine Ende?
128 Seiten

Über Metaphorik, Macht und manchen Zweifel

5 Seiten | Autor: Hartwig Schmidt

Peter Ruben hat unsere Diskussionsfrage „Ist der Mensch paradiesfähig?“ hinterfragt. Er unternimmt eine „Problemreformulierung“. Ein an sich produktives Verfahren, nicht nur Antworten zu prüfen, sondern schon die Frage zu hinterfragen. Eine bessere Fragestellung, eine treffendere Problemstellung und die dazu gehörende Vergewisserung der Bedingungen des Problems, das wäre schon ein lohnendes Diskussionsergebnis. Eine bessere Frage sollte es freilich sein, wohin uns das Hinterfragen führt. Hat Peter Ruben die gefunden? Seine „Reformulierung unserer Debattefrage“ lautet: Ist der Mensch kommunismusfähig? Ist das die treffendere, tiefere, eigentlich gemeinte oder sonstwie bessere Problemstellung? Ich vermag an ihr nur einen Vorteil auszumachen, einen allerdings zweifelhaften Vorteil: nämlich daß sie sich heutzutage so schön leicht abschmettern läßt und dem Autor Gelegenheit gibt, uns den soundsovielten Aufguß seiner ursprünglich anregenden, mittlerweile jedoch arg redundanten Kornmunismuskritik anzubieten. Lieber Peter Ruben, wie ehrenvoll ist es, aus allen Rohren zu feuern, wenn man doch nur einen Schwerverwundeten trifft?

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Erschienen in
Berliner Debatte 5 | 1992
Globaler Umbruch wirtschaftlicher Regulation ?
112 Seiten

Postmoderne Aussichten

7 Seiten | Autor: Hartwig Schmidt

Das Wort „postmodern“ ist unbestimmt genug, um allerlei Assoziationen auszulösen. Für mich assoziiert es neben anderem auch etwas Verheißungsvolles. Vor allem dies: mit unserer Modernität, mit den modernen Gesellschaften und in modernen Gesellschaften haben wir sattsam bekannte Probleme, und es soll nun eine Art darauf zu reagieren geben, die man „postmodern“ nennt, die also weder den zirkulären Versuch macht, die Ambivalenz der Moderne mit der ambivalenten Moderne bewältigen zu wollen, noch den gefürchteten Rückfall in Prämodernität riskiert. Gewissermaßen ein Drittes zu Prämoderne und Moderne. Gerade diese Aussicht stimmt mich erwartungsvoll. Die Meisterdenker der Postmoderne selbst freilich müssen solches nicht unbedingt im Sinn haben.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 1991
Moderne versus Postmoderne
111 Seiten

Michael Brie/Dieter Klein (Hrsg.): Umbruch zur Moderne?

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1991
Transformationsprozesse in Europas Ökonomien
108 Seiten

Michel Foucault: Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses. Suhrkamp Taschenbuch, Reihe Wissenschaft. Frankfurt a. Main 1989

3 Seiten | Autor: Hartwig Schmidt

Am 2. März 1775 wird ein Mann namens Damiens wegen Vatermord zur öffentlichen Abbitte verurteilt. Das Urteil gebietet, ihm Brust, Arme, Oberschenkel und Waden mit glühenden Zangen zu zwicken. Die Hand, die die Mordwaffe führte, sei mit Schwefelfeuer zu verbrennen. Sodann solle in die von Zangen geöffneten Körperstellen geschmolzenes Blei, siedendes Oel und brennendes Harz eingefüllt werden. Schließlich sei der Verurteilte von vier Pferden zu zergliedern. Dem Chronisten zufolge bereitete die Urteilsvollstreckung erhebliche Schwierigkeiten- statt vier Pferde wurden sechs gebraucht.

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Zwischen moderner Identität und postmoderner Differenz

Sozialphilosophische Recherchen zum Wertewandel

12 Seiten | Autor: Hartwig Schmidt

In hiesigen Publikationen wird über „Postmoderne und Moderne“ häufig wie über ein auswärtiges Geschehen gesprochen, das die großen Erzählungen unserer eigenen Geschichte bestenfalls tangiert. Ich will im folgenden unter einem bestimmten Aspekt versuchen, die Themen ‚Moderne/Postmoderne‘ und ‚Vergangenheitsbewältigung‘ als innerlich verbunden zu fassen. Die Frage, die dazu verpflichtet, und die ich mir vorgelegt habe, lautet: Worin besteht im Kern die Ambivalenz des modernen Wertewandels und inwiefern wird auf sie mit dem Postmoderne-Theorem von der Ursprünglichkeit der Differenz in einer nachvollziehbaren Weise reagiert?

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Erschienen in
Berliner Debatte 7 | 1990
Individualität im Umbruch
106 Seiten

Dekonstruktion eines Mißverständnisses

Michael Brie: Wer ist Eigentümer im Sozialismus? Berlin 1990

2 Seiten | Autor: Hartwig Schmidt

Es erscheint vielen als ganz selbstverständlich und sonnenklar: Unter einer Vergesellschaftung der Produktionsmittel kann nur die Entstehung einer Art Gemeineigentum an den Produktionsmitteln verstanden werden, die Entstehung von Verhältnissen, worin diese Mittel allen gehören und keinem Individuum als solchem. Die einfache Wortbedeutung von „Vergesellschaftung“ legt das ja auch nahe. Wer anders sollte bei einer Vergesellschaftung wie der gemeinten der Produktionsmitteleigentümer werden als eben die Gesellschaft bzw. ein ähnlich umfängliches Megasubjekt wie das Volk? Bis heute ist das (nicht zuletzt für jene, die von einer Vergesellschaftung der Produktionsmittel gar nichts holten) eine weithin unproblematische, kaum hinterfragte Grundannahme.

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Erschienen in
Berliner Debatte 5 | 1990
Über die Tragödie des sozialistischen Ideals
100 Seiten

Gerechtigkeit durch Dissens?

REZENSION: Jean-Francois Lyotard: Der Widerstreit. Wilhelm Fink Verlag, München 1987

2 Seiten | Autor: Hartwig Schmidt

Der Begriff „Widerstreit“, der dem rezensierten Buch das Thema gibt, ist bereits aus der kantischen Definition für „Antinomien“ bekannt. Als „Widerstreit der Gesetze“ hatte Kant die Antinomien bestimmt, gleich notwendige (denknotwendige) Bestimmungen schließen dabei einander aus. Der Ausdruck „Widerstreit“ war in dieser Definition gewiß austauschbar. Aber einmal eingesetzt, ist „Widerstreit“ in der späteren deutschsprachigen Literatur wiederholt auf antinomische Konstellationen bezogen worden. So bei Karl Marx, Nikolai Hartmann, Michael Landmann und anderen. An diese Traditionslinie knüpft Lyotard an, wenn er das französische „differend“ mit dem deutschen „Widerstreit“ übersetzen läßt. Dem entspricht es, daß er die sogenannten dynamischen Antinomien als Widerstreitfälle par excellence herausstellt.

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Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 1990
Bausteine aus zerbrochenen Träumen
109 Seiten