Heinz Theisen
Die Grenzen Europas zum Nahen Osten
6 Seiten | Autor: Heinz Theisen
Der Nahe Osten befindet sich in heftigen Kulturkämpfen. Zwischen Muslimen, Juden und Christen, aber auch zwischen Sunniten und Schiiten oder zwischen Türken und Kurden. Es geht in diesem Kulturalismus um kollektive Identitäten, die sich im Nahen Osten vor allem aus religiösen oder ethnischen Wurzeln speisen und sich mit politischer Macht verbinden. Der Westen versteht dies nicht. Er hat diesen Kulturalismus zugunsten der Narrative von Globalisierung und Universalisierung abgelegt. Er nimmt sich selbst kaum als Kulturkreis wahr. Aus dem Zusammentreffen des nahöstlichen Kulturalismus und des politischen Universalismus des Westens nach außen und seines Kulturrelativismus nach innen erwachsen endlose Missverständnisse.
PDF: 0,00 €
Was wird aus dem Westen?
ISBN 978-3-941880-71-9 | ISSN 2193-0627 | 26 Seiten
Der Kampf der Kulturen ist in Wahrheit ein Kampf um zivilisatorische Entwicklungen, der längst auch in der islamischen Welt selbst angekommen ist. Wie sollte sich der Westen in diesem Konflikt verhalten? Heinz Theisen schlägt eine politische und kulturelle Selbstbegrenzung des Westens vor - zum Wohle der Zivilisation. Im vorliegenden Sammelband nehmen Autorinnen und Autoren diesen Standpunkt zum Anlass, die Frage „Was wird aus dem Westen?“ auf ihre Weisen zu beantworten.
Erinnern an die friedliche Koexistenz
2 Seiten | Autor: Heinz Theisen
Die westliche Außenpolitik beruht auf dem Glauben an die Universalität von Demokratie und Menschenrechten. Die verschiedenen Weltkulturen und die ihnen zugehörigen Weltmächte definieren sich aber nicht nach einer universalen, sondern nach unterschiedlichen Werteordnungen, in denen Rechte und Pflichten, Individualität und Kollektivität, Mensch und Gott in unterschiedlichen Rangordnungen zueinander stehen. Der westliche Universalismus wird von anderen Werteordnungen als Provokation empfunden und treibt deren Fundamentalismus und den Kampf der Kulturen voran.
PDF: 0,00 €
Selbstbegrenzung und Selbstbehauptung des Westens
6 Seiten | Autor: Heinz Theisen
Lange vor Samuel Huntington hat der Ethnologe Claude Lévi- Strauss zunehmende Kämpfe zwischen den Kulturen vorhergesehen. Gegenseitige Toleranz sei theoretisch möglich, jedoch nur unter den Bedingungen „relativer Gleichheit“ und „hinreichender Distanz“. Beide Bedingungen sah er am Ende seines Lebens insbesondere hinsichtlich der westlichen und der islamischen Welt als nicht gegeben an. Jede dieser Kulturen enthalte eine Eigenlogik und Selbstbewertung, die sich durch die Nähe der anderen Kultur bedroht fühle. Seine düstere Prognose lautet: Da es unmöglich sei, sich mit anderen zu vermengen und gleichzeitig mit sich identisch zu bleiben, da der Mechanismus gegenseitiger Abstoßung nicht außer Kraft zu setzen ist und Vermengungen der Kulturen schon aus demografischen Gründen zunehmen, stehen uns interkulturelle Feindschaften ins Haus, wie es sie bislang nicht gegeben hat. Die offenkundige Unlösbarkeit der Kulturkonflikte im Nahen Osten schwebt wie ein düsteres Menetekel über einem Europa, das sich durch demografische Veränderungen auf dem Weg zu einem multikulturellen Kontinent befindet.
PDF: 0,00 €