Die Grenzen der Zivilgesellschaft
13 Seiten | Autor: Thomas Laux
Zivilgesellschaft ist ein problematisches und viel strapaziertes Konzept. Problematisch ist es vor allem aufgrund seiner Idealisierung. Die Zivilgesellschaft gewährleiste gesellschaftliche Pluralität, verhindere ein „Macht- und Wahrheitsmonopol“ des Staates und schütze vor einer „atomisierten Gesellschaft“. Dies führt zu politischen Anrufungen der Zivilgesellschaft als „Allheilmittel“ für gesellschaftliche Probleme. Die Idealisierung geht mit der Engführung des Konzepts einher, sodass ambivalente Prozesse und Akteure der Zivilgesellschaft nicht erfasst werden. Das Zivilgesellschaftskonzept spiegelt, so wird hier angenommen, „westliche“ Vorstellungen der Gesellschaftsordnung wider, die dessen Anwendung erschwert. Davon ausgehend wird hier die These diskutiert, ob und in welcher Form die konzeptionelle Engführung von Zivilgesellschaft, beruhend auf dessen europäischer und nordamerikanischer Provenienz, die Forschung einschränkt, sodass „unzivile“ Aspekte der Zivilgesellschaft bzw. des zivilgesellschaftlichen Handelns ausgeschlossen werden. Somit sind die Grenzen des Zivilgesellschaftskonzepts zu prüfen, um seine Anwendbarkeit zu bestimmen. In ähnlicher Absicht rekonstruiert Heins die „begriffslosen[…] Floskeln“ der Zivilgesellschaft anhand ihrer „Kontrastphänomene“. Folgend wird zunächst die Kritik am Zivilgesellschaftskonzept anhand des Phänomens der Gewalt und der Bedeutung familialer Strukturen überprüft. Nachdem die Grenzen des gängigen limitierten Konzepts skizziert worden sind, werden Alexanders Zivilgesellschaftstheorie und der CIVICUS Civil Society Index als Perspektiven einer nicht normativ eingeschränkten Zivilgesellschaftsforschung vorgestellt.
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