Symbolische Macht und Gruppenbildung

Zu Pierre Bourdieus Neuformulierung der Klassenfrage

18 Seiten | Autor: Loïc Wacquant

Pierre Bourdieus Neubetrachtung der Klassenfrage veranschaulicht die Hauptelemente seiner Soziologie in globo, sodass ein genaues Lesen seiner Schlüsseltexte zu diesem Thema einen direkten Weg in den Kern seines wissenschaftlichen Projekts eröffnet. Es verdeutlicht die wesentlichen konzeptionellen Wandlungen, die der französische Soziologe in dem Bestreben anstieß, eine der widerspenstigsten Problematiken der Sozialgeschichte und Sozialtheorie neu zu fassen und zu lösen. Im Zuge dessen schmiedete Bourdieu Werkzeuge, die ihm helfen sollten, die allgemeine Politik von Gruppenbildungsprozessen zu erhellen: jene sozio-symbolische Alchemie, aufgrund derer ein abstraktes mentales Konstrukt in den Köpfen Einzelner sich in eine konkrete soziale Realität verwandelt, die ihrerseits eine über und außerhalb der Individuen stehende, existenzielle Wahrhaftigkeit und historische Wirkmacht entfaltet. Im Folgenden stelle ich sechs miteinander verwobene Charakteristika von Bourdieus Neufassung des Klassenbegriffs heraus, die die klassischen Perspektiven erweitern, miteinander vermischen und in einem eigenständigen Theoriegebäude verschmelzen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2013
Postdiktatorische Räume
158 Seiten

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