Buena Vista Deutschland

Nation, Rasse und Geschlecht in Filmen von Wenders, Gaulke und Eggert

15 Seiten | Autor: Jennifer Ruth Hosek

Wie im Titel von Wenders anklingt – etwas in weiter Ferne Gelegenes kann so nah sein. In dem folgenden Artikel analysiere ich drei deutsche Dokumentarfilme, die Teil eines neuen deutschen Interesses an Kuba sind: Wim Wenders Buena Vista Social Club (1999) sowie Havanna mi amor (2000) und Heirate mich! (2002) von Uli Gaulke und Jeannette Eggert. Diese Filme erzählen Geschichten über das heutige Kuba. Mein vorrangiges Anliegen hier besteht jedoch darin, zu zeigen, wie diese Filme konkurrierende und unpopuläre Narrative über die Vereinigung von Ost- und Westdeutschland sowie die erweiterte Bundesrepublik artikulieren. Als Chiffre der deutschen Vereinigung gelesen, so behaupte ich, zeigt Wenders’ Film eine Wiedervereinigung, die die DDR, Frauen und soziale Unterschiede unter der phallischen New Yorker Skyline kapitalistischer Chancen ausklammert. Eine maskuline homosoziale Phantasie der deutschen Nation wird übersetzt in die filmische Realität einer kubanischen Nation, die von Männern und um Männer organisiert ist.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2008
Antisemitismus
192 Seiten

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