Die USA im Wahlkampfjahr 2012 – eine gespaltene Gesellschaft?
12 Seiten | Autor: Roland Benedikter
Im November 2012 wird der neue US-Präsident gewählt. Der Wahlkampf hat voll eingesetzt. Das zeigt die Verschärfung des Tons der öffentlichen Debatte. Große Summen sind im Umlauf. Der amerikanische Traum wird gemäß der Mainstream-Politik vor allem der Rechten neu definiert. Das republikanische Bewerberfeld mit Newt Gingrich, Michelle Bachmann, Willard „Mitt“ Romney, Herman Cain, Rick Perry, Ron Paul, Rick Santorum und Jon Huntsman Jr. – mittlerweile auf einen Vierkampf zwischen Romney, Santorum, Gingrich und Paul reduziert – wird von unabhängigen Beobachtern als das substantiell schwächste aller Zeiten angesehen. Praktisch alle republikanischen Kandidaten sind durch Lügen, Korruption, persönliche Affären oder offensichtliche Unfähigkeit kompromittiert. Man kann sich diese Kandidaten nur dadurch erklären, dass die fundamentalistische „Tea Party“-Bewegung spätestens seit den Zwischenwahlen vom November 2010 einen neuen Puritanismus innerhalb der Republikanischen Partei durchgesetzt hat. Moderate Republikaner werden gezielt gemobbt und ausgeschlossen, ein Wettbewerb um „alte Werte“ und alttestamentarische Religion hat eingesetzt. Fundamentalismus gilt als fortschrittlich, Gesprächsfähigkeit als Makel. Jeder, der nicht derselben Meinung ist, gilt nicht nur als politischer Gegner. Ihm wird auch pauschal das Amerikanertum abgesprochen, was praktisch jedes Gespräch beendet.
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