Überleben in der Peripherie
6 Seiten | Autor: Mathias Wagner
In der öffentlichen Diskussion um die Erweiterung der Europäischen Union seit 2004 werden üblicherweise die Vorteile eines größeren Europäischen Marktes für Individuum und Gesellschaft gepriesen. In der allgemeinen Euphorie werden damit verbundene Verarmungsprozesse an den neuen EU-Außengrenzen freilich oft unterschlagen. Die Verlierer des gesellschaftlichen Wandlungsprozesses entwickeln in dieser Situation Techniken des Überlebens, um sozialer Exklusion zu entgehen. Vor dem Hintergrund unzureichender Systeme der sozialen Transferleistungen bietet sich der informelle Sektor als Alternative an. So sorgen in Polen, als dem größten und bevölkerungsreichsten ostmitteleuropäischen EU-Mitglied, vor allem der illegale Abbau von Kohle in sogenannten „Armengruben“ und der Zigarettenschmuggel an den nordöstlichen Grenzen für mediale Aufmerksamkeit. Am Beispiel des Schmuggels, der sich an der polnisch-russischen Grenze vollzieht, wird an dieser Stelle der Frage nach den gesellschaftlichen Auswirkungen dieses informellen Kleinhandels nachgegangen.
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