Peru: Vom Scheitern eines Hoffnungsträgers
6 Seiten | Autor: Quincy Stemmler
Der 28. Juli 2021 war ein historischer Tag für Peru. Nicht nur jährten sich an diesem Tag die Republikgründung und Unab- hängigkeit von Spanien zum 200. Mal. Es war auch das Datum des Amtsantritts von Präsident Pedro Castillo. Der Landschullehrer aus einer Kleinbauerngemeinde in Nordperu ist das erste peruanische Staatsoberhaupt, das nicht aus der Oberschicht stammt. Seine Ver- eidigung kann als Erfolg für die Demokratie in Peru gesehen werden – nicht nur, weil sie einen Bruch mit jahrhundertealten (post-)kolonialen Strukturen symbolisierte. Sie war vor allem Zeichen der Robust- heit der rechtsstaatlichen Institutionen im Angesicht der Umsturzpläne der unterlegenen Kandidatin Keiko Fujimori und ihrer Verbündeten. Fujimori hatte, ganz in Trumpscher Manier, ihre Wahlniederlage nicht anerkannt und eine Armee aus Anwälten sowie schattenstaatliche Netzwerke ihres Vaters, des Diktators Alberto Fujimori (1990-2000), aktiviert, um einen Amtsantritt des Linkskandidaten um jeden Preis zu verhindern.
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