Wie aus Friedrich „dem Zweiten“ wieder Friedrich „der Große“ wurde – oder auch nicht
13 Seiten | Autor: Daniel Benedikt Stienen
Die „Preußen-Renaissance“, die in den späten 1970er Jahren ihren Anfang nahm und bis zum Ende der DDR andauerte, hat in der Geschichtsforschung eine breite Aufmerksamkeit erfahren. Im Vordergrund des Interesses stand die „Tradition-und-Erbe-Debatte“ innerhalb der DDR-Geschichtswissenschaft, die eine intensivere Beschäftigung mit der preußischen Geschichte methodologisch rechtfertigen sollte. Daniel Benedikt Stienen fasst den aktuellen Stand der Forschung zusammen, indem er die vorherrschenden Forschungsmeinungen um die drei am häufigsten genannten Ursachenbegründungen für das Zustandekommen der ostdeutschen Preußen-Renaissance gruppiert: parallele geschichtskulturelle Entwicklungen in der Bundesrepublik, länger zurückreichende Methodendiskussionen in den DDR-Geisteswissenschaften sowie Strategien der Herrschaftsstabilisierung seitens der SED-Führung. Der Beitrag schließt mit einem Überblick über ungenutzte oder nur wenig berücksichtigte Quellenbestände und über offene Forschungsfragen.
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