Die Belt and Road-Initiative und Chinas Direktinvestitionen
15 Seiten | Autor: Sebastian Reil
Diskutiert wird, ob die Teilnahme eines Landes an der Belt and Road Initiative (BRI) zu einem Anstieg ausländischer Direktinvestitionen (ADI) aus China führt. Viele Länder unterzeichneten Absichtserklärungen mit der chinesischen Regierung zur BRI, oft in der Hoffnung, chinesische Investitionen ins Land zu bringen. Die empirische Untersuchung zeigt, zwischen einer solchen Absichtserklärung und dem Zufluss chinesischer Investitionen besteht kein direkter Zusammenhang. Analysiert wird, inwieweit die chinesische Regierung den Fluss ausländischer Direktinvestitionen in Partnerländer steuern kann. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu früheren Globalisierungswellen werden sichtbar. Ob die BRI eine neue Globalisierungsordnung darstellt, hängt davon ab, wie weit man die BRI fasst. Die chinesische Regierung verfügt momentan – mit Ausnahme kleinerer Länder in der Nachbarschaft – nicht über die Macht und Möglichkeiten, ihre Interessen direkt durchzusetzen. Das chinesische System benötigt Unschärfe und Ambivalenz, um Kohärenz zu erzeugen. Die Zentralregierung ist nicht in der Lage, alles in diesem großen Land zu kontrollieren, deshalb muss sie Weisungen vage halten. Das ermöglicht es den Lokalregierungen und privaten Unternehmen, ihre jeweiligen Interessen als ausgerichtet an der Direktive Pekings auszugeben – selbst wenn sie komplett unabhängig davon entstanden. Das chinesische ADI-Regime ist auswärtsorientiert und zeichnet sich durch starken staatlichen Einfluss aus. Dennoch sind die ADI-Flüsse nur bedingt steuerbar, da ADIs sich nach wirtschaftlichen Kriterien rechnen müssen sowie aufgrund des komplexen Zusammenspiels der verschiedenen staatlichen Ebenen und Interessengruppen.
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