Venezuela: Ohne Rente gibt es kein Paradies
7 Seiten | Autor: Stefan Peters
Die Bolivarische Revolution ist krachend gescheitert. Ein Ende der tiefsten Wirtschaftskrise in der Geschichte des Landes ist nicht in Sicht. Die soziale Situation ist katastrophal. Die Regierung klammert sich unter Aufkündigung demokratischer Mindeststandards an die Macht. Die Verfassung verspricht eine partizipative Demokratie, aber praktisch wird Kritik selbst aus den eigenen Reihen mundtot gemacht, Partizipationsrechte indigener Gruppen werden ignoriert. Die notorisch zerstrittene rechte Opposition wird mit geschickten Taschenspielertricks ausmanövriert. Zur blumigen Rhetorik der Bolivarischen Revolution gehört die Huldigung an den Ökosozialismus. Die Praxis ist anders: Angesichts des Einbruches im Erdölsektor sucht die Regierung nach Investoren, um die Rohstoffe des Minenbogens im Süden des Landes auszubeuten. Bedenken bezüglich der sozialökologischen Konsequenzen der Erdölwirtschaft oder des Bergbaus gibt es nicht. Emanzipatorische Ansprüche wurden über Bord geworfen und der Regierungskompass einzig auf Machterhalt kalibriert.
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