Faktische Kontrolle oder politische Legitimität?

Das diplomatische Schaulaufen um Venezuela

5 Seiten | Autor: Günther Maihold

Mit seiner Proklamation vom 23. Januar 2019 als Interimspräsident hat Juan Guaidó der Auseinandersetzung mit Präsident Maduro eine neue Dynamik verliehen. Viele Staaten auf dem amerikanischen Kontinent, die in der Lima-Gruppe zusammenwirken, setzen jetzt auf einen schnellen Regimewechsel und haben Guaidó als legitimen Präsidenten anerkannt. Dem haben sich auch viele Mitgliedsstaaten der Europäischen Union angeschlossen. Doch der kurzfristig erhoffte Umschwung ist nicht eingetreten, das Machtsystem Maduros hat sich als resistent erwiesen, zuletzt beim Versuch, Hilfsgüter über Brasilien und Kolumbien ins Land zu bringen. Dies war nicht nur ein Rückschlag für Guaidó, sondern auch für sein Unterstützungslager. Es wurde deutlich, dass Hilfsbekundungen nicht ausreichend für den angestrebten „regime change“ sind. Die Internationalisierung des Machtkampfes hat bislang keinen Ertrag gezeitigt. Weder Drohkulissen noch Angebote haben die Armee des Landes dazu veranlasst, die Seiten zu wechseln.

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Erschienen in
Welttrends 150 | 2019
Regierungssturz in Venezuela?
72 Seiten

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