Ein Plädoyer für den Freihandel
2 Seiten | Autor: Michael Theurer
Seit dem Jahr 2000 verhandelte die EU mit dem Mercado Comúndel Sur (Mercosur, Gemeinsamer Markt des Südens, bestehend ausArgentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) über ein Handelsabkommen und Bestimmungen für einen politischen Dialog und Kooperation.Wie so häufig gibt es beim Abschluss solcher Abkommen eine MengeKritik. Als Kontext muss man verstehen, wie Abschottungspolitik heutefunktioniert: Kaum jemand sagt mehr offen, dass er für Abschottung,einen nationalen Sonderweg oder einen geschlossenen Wirtschaftskreislauf ist. Knapp 250 Jahre nach Adam Smiths Wohlstand der Nationenund über 200 Jahre, nachdem David Ricardo seine Theorie der komparativen Kostenvorteile vorstellte, sind die Vorteile internationalerArbeitsteilung und ungestörten Freihandels so umfassend empirisch dargelegt, dass sich jeder lächerlich machen würde, der hier im Grundsatzwiderspräche. Es geht dabei nicht nur um massive Wohlstandsgewinne,sondern auch um eine stabile internationale Ordnung und Friedenspolitik. Also behaupten auch Linke, Rechte, Grüne, dass sie ja grundsätzlich für Freihandel seien. Bei den konkreten Abkommen werden jedochEinzelaspekte zu Horrorszenarien aufgeblasen und dem Protektionismusfür einzelne Branchen das Wort geredet – man erinnere sich nur an daslegendäre Chlorhühnchen bei der TTIP-Debatte. Angstpolitik für Wählerstimmen, nur zum Schein dialektisch gerechtfertigt.
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