Maß der Freiheit

Behutsamkeit bei Lothar Kühne

14 Seiten | Autor: Martin Küpper

Ein zentraler Pfeiler der Ästhetik Lothar Kühnes ist die Kategorie der „Behutsamkeit“. Der behutsame Umgang mit den Gegenständen meint ein freies Verhältnis, das den Druck der Verunsicherung, die Zwänge der Vergeudung und die bloße Sorge um ihren Erhalt nicht mehr kennt. Er ist eine Voraussetzung für die kommunistische Beziehung der Menschen zueinander, doch nicht ohne ihr politisches Komplement, die Solidarität, zu verwirklichen. In dem Aufsatz werden die Genese des Begriffs der „Behutsamkeit“ bei Kühne rekonstruiert und dessen diskursive Hintergründe nachgezeichnet. Kühne gründet „Behutsamkeit“ zum einen auf der Rolle der Konsumtion in der Kritik der Politischen Ökonomie von Marx. Zum anderen präzisiert er das Konzept in der Abgrenzung zu anderen Auffassungen über die Gestaltung der Konsumtion, die sowohl im Sozialismus wie im Kapitalismus um Deutungshoheit konkurrierten. Als besonderes Verhalten der Individuen zu ihren gesellschaftlichen wie natürlichen Lebensbedingungen konzipiert er Behutsamkeit als Konkretion von Freiheit, die im Kapitalismus als Mittel der Kritik fungiert.

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