Revolution und Kontingenz

Iwan Bunins Revolutionstagebuch „Verfluchte Tage“ als literarische Rekonstruktion eines historischen Nullpunktes

13 Seiten | Autor: Thomas Grob

Iwan Bunins ‚Tagebuch‘ aus der Zeit der Revolution und des Bürgerkriegs, „Verfluchte Tage“, ist eine der großen Wiederentdeckungen der letzten Jahre: 2005 erschien es erstmals auf Deutsch. Thomas Grob, Professor für Slavische und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Basel und Herausgeber der Bunin-Werke auf Deutsch, zeigt Bunins „Revolutionstagebuch“ als literarische Rekonstruktion eines historischen Nullpunktes. Es ist, wie schon in frühen Rezensionen vermerkt wurde, als literarischer Text zu lesen. Grob hebt die Kontingenz in der Wahrnehmung der Ereignisse 1917 hervor: Bunins ‚Tagebuch‘ ist eine „Reflexion über den Abgrund maximierter Kontingenz“. Bunin beschreibt die „Leerstelle der Zukunft“ nicht nur, sondern inszeniert sie in der Beobachterrolle als eine Form des kulturellen Zusammenbruchs, des Zusammenbruchs von allem, was ihm als Bürger und Autor wichtig gewesen ist.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2017
„Russland in Blut gewaschen“
178 Seiten

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