Das politische Element in der soziologischen Theoriebildung
14 Seiten | Autor: Marietta Mayrhofer-Deák
In Das Politische Element in der nationalökonomischen Doktrinbildung (1932) versucht Gunnar Myrdal zu erklären, weshalb die Vorstellung des „homo oeconomicus“ – des Menschen, der in allen Lebensbeziehungen den Nützlichkeitswert voranstellt – in wirtschaftswissenschaftlichen Theorien als implizite Theorie einfließen konnte und nicht ausreichend expliziert wurde. Myrdal geht davon aus, dass die ökonomischen Lehren aus der Philosophie des Naturrechts und der utilitaristischen Moralphilosophie ihr normatives Ziel, die Hauptkategorien ihres Denkens und die Methode der Beweisführung entnahmen. Eine Auseinandersetzung mit den utilitaristischen philosophischen Grundlagen sei in den Wirtschaftswissenschaften jedoch nicht kontinuierlich vorangetrieben worden. Einen Grund dafür sieht Myrdal in der Isolierung der Wirtschaftswissenschaften von anderen Sozialwissenschaften; der Hauptgrund liegt Myrdal zufolge jedoch in der Tatsache, dass utilitaristische Konzepte im Bereich des gesellschaftlichen Sollens angesiedelt sind. Es bestehe daher kein unmittelbares Interesse daran, diese Grundlagen zu untersuchen bzw. infrage zu stellen.
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