Kultursoziologie (III)

Vergessene Programme – Defizite – Desiderate

18 Seiten | Autor: Wolfgang Geier

Die »Kultursoziologie« ist die einzige deutschsprachige Zeitschrift, mit der seit über zwei Jahrzehnten versucht wird, Defizite in der soziologischen Publizistik wenigstens zu verringern, ohne das gesamte Feld der Kultursoziologie erfassen zu können. Weil diese jedoch in Soziologie- Publikationen oft nur randständig erscheint, sollte wenigstens die Aufmerksamkeit des Fachpublikums und einer interessierten Öffentlichkeit mit Veröffentlichungen in dieser Zeitschrift wieder mehr auf kultursoziologische Methoden, Instrumentarien, Forschungsfelder und -ergebnisse, auf disziplinäre Konzepte und Programme, Probleme und Profile gelenkt werden. Dabei ist zu bedenken, dass Kultursoziologie manchmal nur in Gestalt von Kunstsoziologien (-literatur, -musik, -theater usw.), dann in eigenartigen alltagskulturellen Auflösungen oder merkwürdigen Komposita erscheint. In wieder anderen wird sie nicht als selbständige Disziplin oder nur als Anhängsel beliebiger, gelegentlich fragwürdiger sozialwissenschaftlicher Auffassungen verstanden. Kultursoziologie erscheint in universitären Curricula nicht selbstverständlich als wesentlicher Bestandteil soziologischer Lehre und Forschung, in manchen Studiengängen fehlt sie, in anderen gibt es sie als „Soziologie von irgendwas“, teilweise verbunden mit Begriffen, die etwas „Kulturelles“ oder „Künstlerisches“ ausdrücken sollen. Dies ist die unbefriedigende Lage des Fachs, sofern es als solches angesehen und behandelt wird.

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Erschienen in
Kultursoziologie 3 | 2014
Vergessene Programme
110 Seiten

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