Förderung und Finanzierung von erneuerbaren Energien

Ist das deutsche Erfolgsmodell auf Schwellenländer übertragbar?

6 Seiten | Autor: Dirk Volkmann

Erneuerbare Energien (oder auch regenerative Energien oder Alternativenergien) sind nachhaltige Energiequellen. Sie sind − nach absehbaren Zeiträumen wie Jahrhunderten bemessen − kontinuierlich verfügbar und stehen somit im Gegensatz z.B. zu fossilen Energieträgern wie Öl, Gas und Kohle, deren Vorkommen bei kontinuierlicher Entnahme stetig abnehmen. Erneuerbare Energien sind keine Erfindung der letzten 30 Jahre. Wasserkraft ist seit langer Zeit eine ‚erneuerbare’ Energiequelle, die von keinem Rohstoff abhängig ist, sondern nur Einschränkungen in der Leistung erfährt, wenn der Niederschlag so gering ist, dass die Wasserstände in den Flüssen sinken. Ebenso die Windkraft, die schon vor Jahrhunderten von Müllern genutzt wurde, um die schweren Steine zum Mahlen des Korns zu Mehl zu bewegen. In Deutschland begann die moderne Zeitrechnung der erneuerbaren Energien mit Growian, der großen Windanlage. Am 04.10.1983 wurde in der Nähe von Brunsbüttel die damals größte Windkraftanlage der Welt in Betrieb genommen, die jährlich maximal drei Megawatt Strom erzeugen sollte, was dem Energiebedarf von etwa 4000 Haushalten entsprach. Der Durchmesser des Rotors und die Höhe des Turmes von Growian betrugen jeweils 100 Meter. Der Prototyp der Windkraftanlage hatte 100 Millionen Mark gekostet. Geplant war, 100 vergleichbare Anlagen zu einem Energieverbund zusammenzuschließen. Allerdings waren die Kosten zu hoch: Growian stand die meiste Zeit still und musste nach zahlreichen technischen Defekten 1988 abgerissen werden.

Schlagworte:

PDF: 4,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2010
Klimapolitik in Lateinamerika
144 Seiten

Ähnliche Inhalte