Schumpeters Politische Ökonomie und der Sozialismus
7 Seiten | Autor: Marcus Llanque
Schumpeter gehört zu jenen Vertretern der Politischen Ökonomie, die zur Erklärung gesellschaftlicher Zustände und ihrer Entwicklung zumindest anstreben, ökonomische von politischen, psychologischen oder soziologischen Faktoren beeinflusst im Blick zu behalten. Schon die „Theorie der ökonomischen Entwicklung“ von 1912 zeigte mit ihrem berühmten 7. Kapitel zu den ökonomisch wirksamen kulturellen Faktoren Schumpeters Interesse, Ökonomie als gesamtgesellschaftliches Thema zu verstehen. Von der sozialen und politischen Stellung des Unternehmers ist darin die Rede und von der „moralischen Atmosphäre“ der kapitalistischen Wirtschaft. Sein Begriff des Unternehmers lebt von Analogien mit anderen Formen von „Führung“, insbesondere ihren politischen Ausprägungen, wobei er später auch den Spuren Max Webers folgt. Den Höhepunkt dieser Verknüpfung unterschiedlichster Faktoren zu einer Gesamtanalyse bietet „Capitalism, Socialism and Democracy“ (im Folgenden CSD und für die deutsche Ausgabe KSD). Hier kombiniert Schumpeter Demokratietheorie sowohl mit ökonomie-theoretischen als auch mit ökonomie-geschichtlichen Elementen, ferner politisch-institutionentheoretische mit politisch-historischen Beobachtungen.
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