Die „Unsrigen“ und die „Nicht-Unsrigen“

Soziologischer Blick auf ein russländisches Begriffspaar

10 Seiten | Autor: Anna Schor-Tschudnowskaja

Die besondere Stellung des Pronomens „wir“ im russländischen Selbstbild ist allgemein bekannt. Dem Selbstverständnis der Bevölkerung Russlands werden Gemeinschaftsorientierungen zugeschrieben und einem „individualistischen Westen“ gegenübergestellt, wobei diese Wir-Bezogenheit in dem sich rapide wandelnden postsowjetischen Russland unzureichend reflektiert wird. Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit einer spezifischen Verwendung der Possessivform des Pronomens „wir“, nämlich mit dem Deutungsmuster „unser Mensch“ (naščelovek) unter jungen Erwachsenen, konkret Studierenden in der „nördlichen Hauptstadt“ St. Petersburg. Bei der untersuchten Altersgruppe (18 bis 21 Jahre) handelt es sich um die erste postsowjetische Generation, da alle Befragten während der„Perestrojka“ (1985–1991) geboren wurden und somit die Sowjetunion nicht mehr bewusst erlebten.

Schlagworte:

PDF: 4,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2008
Antisemitismus
192 Seiten

Ähnliche Inhalte