Das Monopol des Marktes – Wettbewerbssteuerung im Schulsystem
14 Seiten | Autor: Johannes Bellmann
Das Schulsystem erlebt gegenwärtig, wie andere Bereiche des öffentlichen Sektors auch, einen steuerungsstrategischen Paradigmenwechsel. Das neue Steuerungsmodell im Schulsystem beruht im Kern auf zwei Steuerungsinstrumenten, die inzwischen große internationale Verbreitung gefunden haben. Auf der einen Seite spricht man von „standards-based reform“, womit gegenwärtig eine Form von Outputsteuerung durch die Setzung von Bildungsstandards und die externe Evaluation von Schulleistungen gemeint ist. Auf der anderen Seite spricht man von Wettbewerbssteuerung oder sog. „choice policies“, worunter die Etablierung von Quasi-Märkten im Bildungssystem durch Dezentralisierung, Schulautonomie und freie Schulwahl verstanden wird, ggf. verstärkt durch die Umstellung von der Angebots- auf die Nachfragefinanzierung, z.B. durch die Einführung von Bildungsgutscheinen. Während die Bildungspolitik sich bislang vor allem auf zentrale Steuerung durch Inputs – wie ökonomische Ressourcen, detaillierte Lehrpläne und die Professionalisierung der Lehrerschaft – konzentrierte, rücken im neuen Steuerungsmodell das Setzen von Zielen und das Überprüfen von Ergebnissen in den Mittelpunkt.
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