Sprache ist nicht das Problem

Die Sozialforen als Testfall für eine zukünftige europäische Öffentlichkeit

13 Seiten | Autor: Nicole Dörr

Der Versammlungssaal eines Theaters, irgendwo in Genua, Juli 2003, 40 Grad Hitze, die Luft zum Schneiden. Es tagt die Vorbereitungsversammlung zum Europäischen Sozialforum (ESF). Europas globalisierungskritische Bewegungen sind an den Ort der Demonstrationen gegen den G8-Gipfel zurückgekehrt, um in Genua über die Zukunft eines „anderen Europas“ zu reden. Hier spricht nicht jedeR die gleiche Sprache. Doch begleitet von Simultandolmetschern debattieren die etwa 150 AktivistInnen miteinander. Es wird gestritten, verhandelt, geschrieen und auf den Gängen getuschelt. Nach der Versammlung geht es weiter auf die Demonstration zum Gedenken an Carlo Giuliani, der hier zwei Jahre zuvor unter den Schüssen der Polizei starb. Die angereisten TeilnehmerInnen an der Vorbereitungsversammlung zum Europäischen Sozialforum kommen aus Portugal oder Rußland, Bulgarien und Schweden, Paris oder Istanbul und lassen sich offenbar nicht von der massiven Polizeipräsenz vor dem Eingang beeindrucken. „There is a space, but a space without a place. There are networks. It’s a new place but the same scene for the same people. And some work. And I live a lot of my life inside ...“, sagt Helena Torgeson von Attac Schweden.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2005
Deutschlands Schule
111 Seiten

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