Phantasie und Realität

Gab es eine Alternative zur Oktoberrevolution?

8 Seiten | Autor: Witali Starzew

Stellen wir uns folgende Situation vor: Ein schon sehr betagter Moskauer übergibt mir einen Packen alter, vergilbter Zeitungen. Ich löse die Verschnürung, nehme mir die oben auf liegende Zeitung zur Hand und halte erstaunt inne. Urteilen Sie selbst! Vor mir liegen die „Moskauer Nachrichten“ vom 29. November 1917. Über die ganze erste Seite reicht die Schlagzeile: „Eröffnung der konstituierenden Versammlung, des Herren der russischen Erde“. Und in großen Lettern ist zu lesen: „Gestern in Petragrad Allrussische Konstituierende Versammlung eröffnet / Ältester Deputierter, Sozialrevolutionär Schewzow, nominiert Führer der stärksten Fraktion, Sozialrevolutionär Tschernow, für die Wahl als Versammlungspräsident / Gesetz über die Bodenreform in erster Lesung angenommen / Provisorische Regierung übergibt Vollmachten an die Volksvertreter / Vorsitzender des Vorparlaments, Sozialrevolutionär Awksentjew, für Einführung eines Präsidialregimes in Rußland. Kerenski - Kandidat des ganzen Volkes für die ersten russischen Präsidentschaftswahlen / Kamenew erklärt im Namen der Bolschewiki: Um Haaresbreite am Bürgerkrieg vorbei! / Führer der Menschewiki Martow schlägt Wahl einer Regierung der nationalen Übereinkunft vor – von den Volkssozialisten bis zu den Bolschewiki / Partei der Volksfreiheit erklärt Unterstützung für eine Regierung, die ein realistisches Wirtschaftsprogramm vorstellt / Kerenski: Rußland ist nicht reif für ein sozialistisches Experiment / Konstituierende Versammlung nimmt mit Mehrheit (97 Gegenstimmen) Erklärung über ein Moratorium der Kriegshandlungen bis 1. April1918 an.“

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