Breshnew und das Ende der Tauwetterperiode

Gedanken über eine politische Karriere

10 Seiten | Autor: Fjodor Burlazki

Die Macht fiel Breshnew wie ein Geschenk des Himmels zu. Stalin hatte nahezu alle Mitglieder des Politbüros und einen großen Teil der Parteikader physisch vernichtet, um den zunächst bescheidenen Machtposten eines Generalsekretärs des ZK in ein Instrument der Herrschaft über unser Land zu verwandeln. Chrustschow war nach dem Tode Stalins zunächst überhaupt nur der zweite Mann, als erster galt damals Malenkow, und er mußte den Kampf gegen mächtige und einflußreiche Rivalen wie Molotow bestehen, die schon zu Lenins Zeiten das Fundament des Staates mitgebaut hatten. Vielleicht erklärt sich durch diese anfänglichen Wirren eine auffällige Gemeinsamkeit der Stalinschen und der Chrustschowschen Periode: Jede war auf ihre Art voller Dramatik, brachte riesige Veränderungen, ständige Unruhe und Instabilität.

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Erschienen in
Berliner Debatte 5 | 1990
Über die Tragödie des sozialistischen Ideals
100 Seiten

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