Harald Bluhm

Macht, Geist & Katastrophengier

11 Seiten | Autor: Harald Bluhm

Heiner Müllers Werk ist in eminenter Weise zeitgeschichtlich verankert. Die DDR und die Systemkonfrontation sind das Material, das er vor menschheitsgeschichtlichem Hintergrund auslotete – angefangen von den frühen „Produktionsstücken“ bis zu den späten dekonstruktiven Texten; im Blick immer die Frage nach einer qualitativ anderen Zukunft. Was bleibt davon? Welche Fragen stellt Müllers Werk uns heute?In dem einleitenden Beitrag, den wir unseren Leserinnen und Lesern kostenlos zur Verfügung stellen, entfaltet Harald Bluhm entlang der drei Leitbegriffe des Schwerpunkts den genuin politischen Charakter von Heiner Müllers dramatischem Werk.

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Heiner Müller: Macht, Geist & Katastrophengier

Die Beiträge des Schwerpunktes zum Vorzugspreis - Mit den Stichworten "Macht", "Geist" und "Katastrophengier" beleuchten fünf Aufsätze und ein Interview verschiedene Facetten des Müllerschen Œuvres und dessen gegenwärtiger Rezeption. Sie fragen insbesondere nach Heiner Müllers „Katastrophengier“ – seiner Beschäftigung mit der Katastrophe als „Grunderfahrung“ und dem „Abgrund hinter jeder Politik“ – und deren Wirkungen in unserer „postheroischen“ Zeit.

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Berliner Debatte Initial 3 | 2015

Heiner Müller: Macht, Geist & Katastrophengier

ISBN 978-3-945878-02-6 | ISSN 0863-4564 | 152 Seiten

Am 30.12.2015 jährt sich Heiner Müllers Todestag zum zwanzigsten Mal. Müllers vornehmlich dramatisches Oeuvre ist genuin politisch. Die DDR und der Kommunismus sind das Material, das er vor menschheitsgeschichtlichem Hintergrund auslotete. Die postmoderne Attitüde wie der ernsthaft dramaturgische Gestus, der auf der Annahme einer qualitativ anderen Zukunft aufruht, sind für die Gegenwart nur in vermittelter Form noch eine Provokation. Müllers Stücke sind gleichwohl weiterhin weltweit auf den Bühnen präsent. Unter den Schlagworten Macht, Geist und Katastrophengier fragen wir im Themenschwerpunkt nach deren Wirkungen in unserer „postheroischen“ Zeit. Außerdem: Loïc Wacquants Forschungsansatz einer „Soziologie von Fleisch und Blut“ wird von vier Fachkolleg_innen kontrovers diskutiert.

Inhalt

André Gorz – Querdenker, Philosoph, Häretiker

5 Seiten | Autor: Harald Bluhm, André Häger

Die verfahrene politische Lage in Europa sowie die in der Bundesrepublik Deutschland vorherrschende Windstille in den politischen und politisch-akademischen Debatten lassen Rekurse auf solitäre Figuren, die sich als Querdenker und Häretiker auszeichnen sowie eigensinnig und mit ernsthaft-existentialistischem Gestus gedacht und gehandelt haben, als besonders verlockend erscheinen. Aus diesem Grund möchten wir mit dem vorliegenden Schwerpunkt die Aufmerksamkeit auf den jenseits des Mainstreams liegenden André Gorz lenken und die instruktiven Anregungen, die theoretischen Grundlagen und die häretische Kreativität dieses Intellektuellen betonen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 4 | 2013
Solitär - André Gorz
154 Seiten

Schumpeters Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie –

Ein Plädoyer für neue Lesarten

14 Seiten | Autor: Harald Bluhm

Es gibt verschiedene Definitionen eines Klassikers, personen- und werkbezogene, jene zum Beispiel, wonach ein Werk diesen Status erlangt, wenn es nach 50 Jahren noch gedruckt und gelesen wird. Nimmt man diese Bestimmung, dann ist Schumpeters Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie (im Folgenden auch als KSD abgekürzt) zweifellos ein Klassiker. Weitaus skeptischer hat sich Niklas Luhmann zu Klassikern geäußert: Er behauptet, dass der Klassikerstatus sozialwissenschaftlichen Büchern dann verliehen wird, wenn ihre Zeitdiagnose überholt ist und man andere Gründe finden muss, um sich mit ihnen zu beschäftigen. Diese Kritik an Klassikerexegese hat einen treffenden Punkt, greift aber für das Verständnis von Schumpeters Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie zu kurz. Was dieses Werk als Klassiker auszeichnet und warum es sich lohnt, Schumpeter neu zu lesen, soll einleitend zum Schwerpunkt dieses Heftes knapp umrissen werden, bevor ich dann einige Fragen aufwerfe, die gängige Klassifikationen von Schumpeters Schrift in Frage stellen und Voraussetzungen für neue Deutungen sind .

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Märkte denken

Ideengeschichtliche und ideenpolitische Koordinaten

22 Seiten | Autor: Harald Bluhm, Karsten Malowitz

In den Sozialwissenschaften hat die Marktterminologie einen erstaunlichen Siegeszug hinter sich. Was einst als „ökonomischer Imperialismus“ des Rational-Choice-Modells verunglimpft wurde, gilt inzwischen in fast allen Bereichen als ein legitimer Erklärungsansatz. Unter Rekurs auf das Modell des Marktes meint man heute eine Vielzahl von sozialen Phänomenen und Prozessen angemessen beschreiben oder in ihrer Wirkungsweise erklären zu können. Damit nicht genug, der Marktmechanismus des Wettbewerbs wird in immer mehr Bereichen des öffentlichen Lebens auch als normatives Ideal propagiert. Die ubiquitäre Verwendung des Marktmodells hat freilich einen Preis, der zwar entrichtet, aber nur selten benannt wird: Dieser Preis besteht in der Produktion generalisierter und deshalb wenig trennscharfer Aussagen, die sich in der Regel darauf beschränken, strukturelle Gemeinsamkeiten zu konstatieren und von diesen auf ähnliche Funktionsweisen und Wirkungen zu schließen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 2007
Märkte denken
143 Seiten

Leidenschaft für die Freiheit

Das Gravitationszentrum von Tocquevilles politischem Denken

14 Seiten | Autor: Harald Bluhm

Freiheit und Gleichheit, vor allem die Spannung zwischen ihnen, gelten als das große Thema des Alexis de Tocqueville. Der liberale Aristokrat hat die unter dem Primat der Freiheit stehende Variante dieses Verhältnisses in seinem Klassiker Über die Demokratie in Amerika untersucht, genaugenommen analysiert er die Demokratie am Beispiel „Jacksonian Democracy“. Andrew Jackson war von 1828 bis 1837 Präsident der USA. In dieser Ära kam es zu einer Ausweitung des Wahlrechts, und durch die Einbeziehung breiterer Schichten wurden erste Momente egalitärer Massendemokratie sichtbar, zu der auch die Amtspatronage der Parteien gehört.

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Erschienen in
Berliner Debatte 6 | 2005
Stadtumbau
112 Seiten

Reflexionen zu Michel Winock „Das Jahrhundert der Intellektuellen“

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2004
Die Überflüssigen
128 Seiten

Kari Palonen: Eine Lobrede für Politiker

Ein Kommentar zu Max Webers „Politik als Beruf“

3 Seiten | Autor: Harald Bluhm

Mit dem Voranschreiten der Max-Weber-Gesamtausgabe erhält die Weber-Forschung immer wieder neue Anstöße. Manche erwachsen aus Forschungen, die in engem Zusammenhang mit der Edition stehen, hier wäre die schöne Einleitung von Wolfgang Schluchter zu dem Band I/17 der MWG zu nennen, der die Reden zur Wissenschaft und Politik als Beruf vereinigt. Manche Anstöße kommen gleichsam von außen, wie Kari Palonens kluger Kommentar zu Webers „Politik als Beruf“, der auch viele Ergebnisse der neuen Weber-Edition aufnimmt. Von außen kommt sein Ansatz, da er mit den Mitteln der modernen Ideengeschichtsschreibung arbeitet, wie sie die Cambridge School, ein Label für Autoren wie Quentin Skinner, Terence Ball und John G.A. Pocock, entwickelt hat.1 Zu den Grundüberzeugungen der Cambridge School gehören ein strikter Konextualismus und die Auffassung, daß politische Texte Handlungen, Interventionen, politische Manöver sind. Sie sind dies, da sie stets auf ein Publikum und konkrete Problemlagen Bezug nehmen. Insofern kann man die Cambridge School auch als eine rhetorische Wendung der politischen Theorie verstehen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2003
Republikanismus
128 Seiten

Das MEGA-Unternehmen

Interview mit Prof. Manfred Neuhaus und Dr. Gerald Hubmann, den Leitern der Berliner Arbeitsgruppe der Marx-Engels-Gesamtausgabe
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Erschienen in
Berliner Debatte 1 | 2003
Republikanismus
128 Seiten