Anarchismus

Mystifikation Torpedokäfer

Franz Jungs Wiederkehr in Berlin

11 Seiten | Autor: Andreas Hansen

Wenn es „linke“ Heroen gibt, so Andreas Hansen in seinem Beitrag, dann wäre Franz Jung ein „linker“ Gegenentwurf zum Jagdflieger Richthofen, dem „Roten Baron“ – und der Name Torpedokäfer trägt dazu bei. Der Torpedokäfer – ein von Jung erfundenes symbolisches Insekt, das, wie er schreibt, „mit großer Kraft ein Ziel ansteuert und immer das Ziel verfehlt, mit dem Kopf anrennt, zu Boden geht und langsam sich wieder erholt, um immer wieder von neuem zu starten – ein Symbol und Parallele zu mir“. Hansen, von 1997 bis 2007 Redakteur der Zeitschriften „Sklaven“, „Sklaven-Aufstand“, „Die letzten Sklaven“ und „Gegner“, die sich in der Tradition von Franz Jung und dessen Zeitschrift „Gegner“ verstanden, geht der Rezeption von Jungs Torpedokäfer nach, die sich nicht zuletzt mit der Literaturszene im Prenzlauer Berg verband.
HINWEIS: PDF ENTHÄLT DEN KOMPLETTEN THEMENSCHWERPUNKT "Fritz Mierau – Arbeit am 'russischen Jahrhundert'" (71 SEITEN)

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 3 | 2020
Fritz Mieraus russisches Jahrhundert
152 Seiten

Besprechungen und Rezensionen 2/2018

(1) Nathan Jun (Hg.): Brill’s Companion to Anarchism and Philosophy, rezensiert von Olaf Briese (S. 145-147); (2) Wolfgang Harich: Schriften zur Anarchie, rezensiert von Alexander Amberger (S. 148-151); (3) Stephan Krüger: Soziale Ungleichheit. Private Vermögensbildung, sozialstaatliche Umverteilung und Klassenstruktur, rezensiert von Ulrich Busch (S. 152-155); (4) Kathrin Kunkel-Razum u. a.: Warum es nicht egal ist, wie wir schreiben, rezensiert von Sylvia Klötzer (S. 156-157)

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2018
Marx und der Anarchismus
170 Seiten

Ende oder Transformation des Eigentums?

13 Seiten | Autor: Jürgen Leibiger

Jürgen Leibiger diskutiert im Hinblick auf die Commons-Bewegung, inwieweit sich in deren Diskussion über das „Ende“ oder das „Verschwinden“ des Eigentums Bezüge auf anarchistische Traditionen zeigen. So etwa zu Proudhons Devise „Eigentum ist Diebstahl“, die als Aufforderung, das Eigentum abzuschaffen, interpretiert wird. Die Commons-Theoretiker gehen davon aus, in der künftigen Gesellschaft gebe es kein Eigentum mehr, dieses würde durch Besitz oder Zugang (access) ersetzt. Leibiger stellt dem entgegen, dass Eigentum nicht mit Privateigentum gleichzusetzen sei, sondern als soziales Verhältnis in der gesellschaftlichen Produktion verstanden werden müsse. In diesem Sinne verschwinde es nicht, sondern unterliege auch künftig Formwandlungen und Transformationen.

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2018
Marx und der Anarchismus
170 Seiten

Arbeitsfeindschaft in Marxismus und Anarchismus

10 Seiten | Autor: Peter Seyferth

Unter dem Motto „Arbeitsfeindschaft“ beleuchtet Peter Seyferth gegenwärtige Vorstellungen zur Befreiung von der Arbeit im Marxismus und Anarchismus. Er greift damit ein Thema auf, das quer zu der üblichen Konfliktlinie Autoritarismus versus Antiautoritarismus steht: Produktivismus versus Antiproduktivismus. Arbeitsfeindschaft (und Arbeitsbejahung) gibt es im Anarchismus wie im Marxismus. Plädieren Neomarxisten wie André Gorz vor allem für ein bedingungsloses Grundeinkommen, setzten Anarchisten auf direkte Aktionen gegen die Arbeit. Seyferth arbeitet die Unterschiede zwischen marxistischem und anarchistischem Antiproduktivismus heraus, plädiert jedoch dafür, dass sich die beiden Strategien ergänzen und strategische Koalitionen eingehen können.

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2018
Marx und der Anarchismus
170 Seiten

„Feindliche Brüder“

Verständigungsversuche zwischen Anarchisten und Marxisten

10 Seiten | Autor: Jan Hoff

Jan Hoff skizziert, welche Verständigungsversuche es zwischen den „feindlichen Brüdern“ gegeben hat. Mit dem Bild der feindlichen Brüder ist sowohl gegnerische Distanz wie gegenseitige Nähe angedeutet. Während die Gegnerschaft häufig im Mittelpunkt des historischen Interesses steht, ist die Nähe oftmals übersehen worden. Über die Epochenbrüche von 1914/17, 1945 und 1989/90 hinweg gibt es eine bemerkenswerte Kontinuität von Interesse, Offenheit und Diskussionsbereitschaft bezeugenden Bezugnahmen seitens marxistischer wie auch anarchistischer Theoretiker auf Ideen oder Personen der jeweils anderen Strömung. Anhand einzelner Vertreter wird exemplarisch auf die politischen Motive und historischen Hintergründe von Verständigungsversuchen zwischen Marxisten und Anarchisten eingegangen, ohne die politischen und theoretischen Differenzen zu negieren.

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2018
Marx und der Anarchismus
170 Seiten

Viktor Chaim Arlosoroffs Kritik der Marx’schen Klassentheorie

9 Seiten | Autor: Mathias Lindenau

Vor dem Hintergrund der Frage, wie der sozialistische Aufbau eines jüdischen Gemeinwesens in Palästina bewerkstelligt werden könne, setzte sich Viktor Chaim Arlosoroff mit dem Marx’schen Klassenbegriff und den daraus abgeleiteten Dogmen des Marxismus auseinander. Mathias Lindenau zeichnet Arlosoroffs Auseinandersetzung nach und geht den über Martin Buber vermittelten Einflüssen Gustav Landauers auf Arlosoroff nach. Arlosoroffs Konzeption eines jüdischen Volkssozialismus, die als Antwort auf Marx’ Klassentheorie gelesen werden kann, entspricht in vielem Landauers republikanischen Anarchismus. Arlosoroff folgt Landauer nicht nur in der Ablehnung einer historischen Gesetzmäßigkeit der Entwicklung der Gesellschaft hin zum Kommunismus sowie in der Kritik einer strikt materialistischen Auffassung, die aus veränderten ökonomischen Verhältnissen den „neuen Menschen“ des Sozialismus zwangsläufig entstehen sehe, sondern weist ebenfalls die Auffassung zurück, dass allein das Proletariat das revolutionäre Subjekt des geschichtlichen Prozesses sei und diesem somit eine Avantgarde-Funktion zukomme.

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2018
Marx und der Anarchismus
170 Seiten

Gustav Landauers Auseinandersetzung mit dem „Vorwärts“

14 Seiten | Autor: Anatole Lucet

Anatole Lucet rekonstruiert die Auseinandersetzung von Gustav Landauer mit dem „Vorwärts“, der offiziellen Stimme der deutschen Sozialdemokratie und deren marxistischer Orthodoxie. Der anarchistische Denker und Aktivist Landauer, Redakteur der Zeitschrift „Der Sozialist“, spielte eine wichtige Rolle im Protest gegen die marxistische Vorherrschaft in der Linken. Ausgehend von der wechselseitigen Kritik, zeigt Lucet den hinter der heftigen Polemik stehenden Konflikt auf: die grundsätzliche theoretische und strategische Kontroverse über zwei entgegengesetzte Auffassungen des Sozialismus. Diese wird in ihren zentralen Merkmalen nachgezeichnet

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2018
Marx und der Anarchismus
170 Seiten

Anarchismus versus Marxismus zwischen 1872 und 1914

13 Seiten | Autor: Philippe Kellermann

Philippe Kellermann gibt einen Überblick über die Kämpfe zwischen Marxisten und Anarchisten in der Zeit von der Internationalen Arbeiter-Assoziation (IAA, 1864–1877) bis zum Ersten Weltkrieg. Er widmet sich einer Zeitspanne, in der die sozialistische und Arbeiterbewegung ihre Ausprägung erhielt und ihre Kernauseinandersetzungen führte. Anarchismus und Marxismus bildeten hierbei zwei zentrale Denkgebäude und agierende Strömungen. Sie werden hier unter dem Bild „feindlicher Brüder“ (Johann Most) betrachtet. Wobei jedoch zu berücksichtigen ist, dass beide keineswegs in sich geschlossen sind und es bisweilen Übergänge zwischen verschiedenen Akteuren gab.

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2018
Marx und der Anarchismus
170 Seiten

Marxismus auf eigene Faust?

Friedrich Engels zwischen anarchistischen Affinitäten und Vasallentreue

10 Seiten | Autor: Olaf Briese

Der Aufsatz verortet Friedrich Engels zwischen anarchistischen Affinitäten und marxistischer Orthodoxie. Olaf Briese zeigt, dass Engels durchaus eigenständige und von Marx unabhängige Positionen vertrat. Als Anhänger der ersten Stunde gilt er zwar als erster „Marxist“, aber auch als erster unorthodoxer Marxist und erster „Abweichler“. So zeigte er sich etwa empfänglich für anarchistische Einflüsse: als jugendlicher Rebell, der sich von seinem pietistischen Elternhaus löste; als aktives Mitglied des anarchistischen Kreises der Berliner Freien 1841/42; als „wahrer Sozialist“ in den Jahren 1844/45, in denen er dezidiert die Position „Gesellschaft versus Staat“ verfocht; als „Experimentalkommunist“, der nach Erscheinen von Max Stirners „Der Einzige und sein Eigenthum“ gegenüber Marx davon ausging, dass kommunistische Theorie unbedingt an Stirner anknüpfen müsse. Diese anarchistische Affinität zeigt sich dezidiert auch in Engels Spätwerk. Von Engels stammen die das Marxismus-Bild prägenden Thesen über das kommunistische ‚Absterben des Staats‘. Ausgehend davon wird gefragt: Stehen Engels’ anarchistische Affinitäten im Widerspruch zu Marx? Wären mit Bezug darauf Vermittlungen im traditionellen Antagonismus von Marxismus und Anarchismus denkbar?

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2018
Marx und der Anarchismus
170 Seiten

Louis-Auguste Blanqui als Konspirateur von Profession

11 Seiten | Autor: Anna Migliorini

Der Beitrag betrachtet die Beziehung zwischen Karl Marx und Louis-Auguste Blanqui. Ausgehend von Überlegungen Walter Benjamins greift Anna Migliorini die Figur des Berufsverschwörers auf, wie sie Marx und Friedrich Engels in ihrer Rezension zu Adolphe Chenus „Die Verschwörer“ entwickelt hatten. Anhand des Bild des Berufsverschwörers, des „Konspirateur von Profession“, fragt sie im Folgenden, inwieweit der für den Berufsverschwörer charakteristische Widerspruch zwischen Programm und Aktion auch für Blanqui gilt, und was sich aus Marx’ Analyse des Verschwörertums und seiner Sicht auf Blanqui für sein Verhältnis zum Anarchismus ableiten lässt.

PDF: 0,00 €

Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2018
Marx und der Anarchismus
170 Seiten