Felix Wassermann

„Bei Fürsten ist kein Raum für Philosophie.“

Die utopische Politikberatung des Thomas Morus

8 Seiten | Autor: Felix Wassermann

Utopien und Politikberatung – nichts scheint weniger miteinander gemein zu haben. Wer ferne utopische Welten imaginiert, der erscheint ungeeignet für die naheliegende Beratung der praktischen Politik. Wer umgekehrt versucht, der politischen Praxis Ratschläge zu erteilen, der scheint seinerseits gut beraten, von utopischen Vorstellungen Abstand zu nehmen. Doch steht am Anfang der Utopie die Frage der Politikberatung: Thomas Morus’ „Utopia“ lässt sich als Erörterung darüber lesen, inwieweit die Politik durch Gelehrte beraten werden kann oder ob eine solche Politikberatung „utopisch“ ist. Ausgehend vom „Dialogue of Counsel“ im ersten Teil der „Utopia“ geht der Aufsatz dem facettenreichen Wechselverhältnis von politischer Utopie und Politikberatung nach und fragt nach den damit verbundenen Politik- und Politikberatungsverständnissen.

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Erschienen in
Berliner Debatte 2 | 2016
Die Lücke der Utopie
182 Seiten

Kritik, Ermächtigung, Trost

Die Lücke der Utopie

Die neun Beiträge des Schwerpunkts zum Vorzugspreis – Vor 500 Jahren, 1516, erschien Thomas Morus’ „Utopia“. Der Titel wurde zum Begriff eines literarischen Genres wie einer „Form von Zukunftserwartung, ja eines Weltverhaltens überhaupt“ (Jürgen Teller): Das Entwerfen gesellschaftlicher Alternativen verband sich mit dem Begriff der Utopie. Wir nehmen das Jubiläum zum Anlass, zu erkunden, wie Utopien die Lücke zwischen Sein und Sollen denken. Welche gesellschaftlichen Probleme und Erwartungen artikulieren sich in ihnen? Was leisten Utopien: Sind sie Kritik, Handlungsanleitung oder hypothetisches Ideal, reales oder gedankliches Experiment? Und wofür stehen Utopien heute? Führen die gegenwärtigen Krisen zu neuen Utopien? Ermächtigen diese zum gesellschaftlichen Verändern? Oder schaffen sie eher Rückzugsräume, die über die elende Gegenwart trösten? Die Beiträge des Schwerpunkts erkunden die Möglichkeiten der Utopie in historischer und aktueller Perspektive: u. a. zur Politikberatung in Morus’ „Utopia“, zur utopischen Piratenrepublik Libertalia, zu Dystopien im Kino, zu feministischen Utopien im 20. Jahrhundert und zum Verhältnis von Sozialismus und Utopie.

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Berliner Debatte 2 | 2016
Die Lücke der Utopie
182 Seiten