Georg Stibi
2 Seiten | Autor: Joachim Krüger
Am 11. Januar 1973 nahmen die DDR und Spanien diplomatische Beziehungen auf. Zuvor gab es gegen diesen Schritt einen Protestbrief ehemaliger Spanienkämpfer an das ZK der SED. Zu den Unterzeichnern gehörte der stellvertretende Außenminister Stibi – ein einmaliger Fall in der Geschichte der DDR-Außenpolitik. Als Redakteur und Rundfunksprecher hatte Stibi zwischen 1937 und 1939 in Spanien an der Seite der Republikaner gestanden. Seine Verbundenheit mit dem spanischen Volk brachte ihn zur Kritik an einer prinzipienlosen Entscheidung, die dem antifaschistischen Anspruch der DDR-Außenpolitik widersprach. Es kam im Übrigen, wie es kommen musste: Im September 1975 wurden elf spanische Patrioten zum Tode verurteilt. Entgegen weltweiter Proteste wurden die Urteile vollstreckt. Nun konnte Berlin verspäteten Antifaschismus gegenüber Franco demonstrieren. Am 3. Oktober 1975 unterbrach die DDR die diplomatischen Beziehungen. Erst am 4. April 1977 erfolgte die Wiederaufnahme.
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