Pakistan und Afghanistan nach 2014
8 Seiten | Autor: Karl Fischer
Als Nawaz Sharif im Mai 2013 zum dritten Mal Premierminister Pakistans wurde, verfügte er mit seiner Partei Pakistan Muslim League-Nawaz (PML-N) über ein robustes Mandat und musste lediglich mit der national-konservativen Pakistan Tehrike- Insaf (PTI) des ehemaligen Kricket-Stars Imran Khan koalieren. An die neue politische Konstellation knüpften viele Wähler die Hoffnung, dass der nach dem Ende der Militärdiktatur 2008 von der Pakistanischen Volkspartei (PPP) eingeleitete Transformationsprozess das Land aus seiner wirtschaftlichen und sozialen Krise führen werde. Nach achtmonatiger Regierungszeit der neuen Mannschaft resümierte der Journalist Fahd Husain jedoch, dass „Erwartung und Gas schwinden, Elektrizität und Optimismus sich verflüchtigen, während Inflation und Gereiztheit anwachsen, Zuversicht und Hoffnung aber noch anhalten“.1 Entscheidungshoheit über die Außen- und Sicherheitspolitik konnte die militärische Führung uneingeschränkt wahren. Sie gibt somit weiterhin die außenpolitische Linie gegenüber Afghanistan und Indien vor. In Erinnerung an die Gründe seiner Entmachtung durch General Musharraf im Jahre 1999 wird der Premierminister auch darauf bedacht sein, konfrontative Maßnahmen zur parlamentarischen Kontrolle des Militärs und der Geheimdienste zu vermeiden.
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