Ist die Kritik an Israel deckungsgleich mit antisemitischen Haltungen?
14 Seiten | Autor: Monia Aebersold, Claude Longchamp
In der EU werden systematische Erkenntnisse über die inhaltlichen Ausprägungen und spezifischen Formen der Popularisierung von antisemitischen Ideologien sowie über deren Verbreitung und Entwicklungsdynamik durch die European Union Agency for Fundamental Rights (FRA) erhoben. In der Schweiz (die bekanntlich nicht Teil der EU ist) fehlt eine solche Datenbasis bis dato. Zwar sind in den letzten zehn Jahren mindestens zwei Versuche unternommen worden, das Antisemitismus- Potenzial in der Schweiz empirisch zu bestimmen. Die zwei früheren Studien kommen aber zu unterschiedlichen Ergebnissen, nicht zuletzt deshalb, weil sie sich in den Herangehensweisen unterscheiden. Dies gilt sowohl für die theoretische Herleitung und die Operationalisierung von Antisemitismus als auch für die Datenanalyse. Direkte Vergleiche dieser Studien oder gar die Ableitung von Trend aussagen sind entsprechend nicht zulässig. Um die Stimmungsänderungen und den langfristigen Meinungswandel in der Bevölkerung rund um das Thema Antisemitismus erfassen und beurteilen zu können, braucht es ein systematisches, mittel- bis langfristig angelegtes Beobachtungs-, Überwachungs- oder Kontrollsystem. Hierfür soll die vorliegende, vom Forschungsinstitut gfs.bern durchgeführte Antisemitismus-Studie den Grundstein legen.
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