Hans-Heinrich Nolte
Turnier der Nationen
5 Seiten | Autor: Hans-Heinrich Nolte
Alle uns bekannten Imperien oder Staaten haben expandiert, wenn sie konnten. Aber die christlichen aus Europa waren ein halbes Jahrtausend lang erfolgreicher als die muslimischen, konfuzianistischen oder buddhis- tischen. Diese Erfolge haben einen militaristischen und expansionisti- schen Habitus geformt, der bis heute andauert. Der Grund für die Erfolge war, dass Konkurrenz und Kompetenzakkumulation innerhalb des damals christlichen (heute säkularen) „Welt-Systems“ kontinuierlich hohe Preise und Löhne für militärische Güter und Berufe sicherten. P. T. Hoffmann hat das System als „Turnier“ beschrieben – im Wettkampf miteinander wurde erfunden und gerüstet. Die dauernden Kriege innerhalb des Sys- tems führten langfristig zur militärischen Überlegenheit gegen system- fremde Mächte.
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Russland: Hegemon, Imperium oder ganz normaler Nationalstaat?
6 Seiten | Autor: Hans-Heinrich Nolte
Wie die Nationalstaaten im Weltsystem und der dadurch etablierten for- malen Gleichheit miteinander umgehen, kann man grob auf einer Skala zwischen Imperium und Union skizzieren. In ersterem werden Ent- scheidungen in der Hauptstadt schnell dekretiert, in letzterem in vielen Hauptstädten zuerst beraten und nur langsam entschieden, auch wenn ein Hegemon die Feder führt. Nach mehr als 3.000 Jahren Geschichte der Imperien ist deutlich, dass zentralistische Imperien der Vielfalt und den Verschränkungen von Macht im 21. Jahrhundert nicht mehr entsprechen und nur Unionen mit der neuen Komplexität angemessen umgehen können.
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Das nüchterne Denken: Michail Gorbatschow
3 Seiten | Autor: Hans-Heinrich Nolte
„Nicht immer haben die Pläne eine wissenschaftliche Grundlage und sie tragen oft willkürlichen Charakter. In vielen Betrieben, in gan- zen Rajons und sogar in Oblasty werden die produktiven Ressourcen nicht vollständig erfasst und werden mit der Produktion in Beziehung gesetzt und in anderen sind im Gegenteil die Pläne unrealistisch, so dass sie chronisch nicht erfüllt werden und zur Überanstrengung in der Arbeit der Kolchosen und Sowchosen führen.“1 Gorbatschow hat in seinen Memoiren2 beschrie- ben, dass seine Rede vorm Plenum des Zentralkomitees der KPdSU 1978 anfangs normal aufgenommen wurde – die Chefs in der ersten Reihe lasen Zeitung, die jungen Sekretäre im Hintergrund hörten zu, was die Konkur- renz vortrug. Bei ihm aber horchte der Generalsekretär Leonid Breschnew auf – Kritik am Plan, dem zentralen Instrument des Monopolsozialismus, im zentralen Machtorgan der Partei? Die Folge für den vortragenden Sekretär aus dem Vorkaukasus war aber nicht der Verlust der Position oder Schlim- meres, sondern ein schneller Aufstieg in der Partei: Schon 1985 wurde er zum Generalsekretär gewählt – mit gerade einmal 54 Jahren.
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Forum: Afghanistan
8 Seiten | Autor: Norbert Hagemann, Frank Hantke, Hans-Heinrich Nolte, Hartmut Elsenhans, Petra Erler, Arne C. Seifert
Kabul befindet sich wieder in den Händen der Taliban, die bisherige Regierung auf der Flucht. Für die deutsche Politik und ihre Leitmedien ist das zutiefst demütigend, denn in 20 Jahren Krieg schickte man fast 150.000 Bundeswehrsoldaten an den Hindukusch. So überrascht es nicht, dass man versucht, die Frage nach dem Sinn dieses Einsatzes aus der Debatte herauszuhalten und lieber über „Lageeinschätzungen“, „ministerielle Abstimmungen“ und „enttäuschte Bundeswehrsoldaten“ debattiert. Es ist Majd El-Safadi zu danken, dass sein Beitrag in WeltTrends 179 dem wichtige Analysen und Einordnungen entgegenstellt.
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„Russland ist unser Indien“
5 Seiten | Autor: Hans-Heinrich Nolte
1941 beherrschte das nationalsozialistische Deutschland Europa zwischen Bug und Atlantik, Narvik und Kreta. Sowohl eine deutsche Invasion in England als auch eine britische Rückkehr auf den Kontinent waren unwahrscheinlich, und noch waren die USA neutral. Zwar plante Deutschland den Überfall (Führerweisung 21 vom 18. Dezember 1940),1 aber warum griff es am 22. Juni 1941 wirklich die Sowjetunion an, obwohl diese über mehr Eisenerz und Erdöl, vor allem aber über viel mehr Menschen in den kriegsfähigen Jahrgängen verfügte und hoch gerüstet war? Wenig später erklärte Deutschland auch den von Japan überfallenen USA den Krieg. Das Verhältnis des Potenzials zwischen den durch Überfälle zu Alliierten gemachten ideologischen Konkurrenten und den Angreifern war 7:2! Ritten in Berlin die Walküren zur Götterdämmerung?
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Für eine Begrenzung der „humanitären Intervention“!
5 Seiten | Autor: Hans-Heinrich Nolte
Nach dem Ende des Kalten Krieges und der Selbstauflösung der UdSSR ist entgegen dem Kriegsverbot der Vereinten Nationen die Zahl der Kriege angestiegen. Waren es anfangs Vetomächte, die global intervenierten, so folgten bald auch mittlere Mächte wie die Türkei. Der UN-Sicherheitsrat, der die Aufgabe hat, „den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren oder wiederherzustellen“, griff nicht ein. Das 1945 beschlossene Regelwerk für Militäreinsatz in den internationalen Beziehungen, das schon während des Kalten Kriegs nur eingeschränkt funktionierte, verlor weiter an Durchsetzungskraft.
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Wirklich zurück zur alten Selbstüberschätzung?
3 Seiten | Autor: Hans-Heinrich Nolte
Der Schwerpunkt dieses Heftes bietet viele spannende Informationen aus der Sicht der „Moskauer Institute“ und man lernt viel – von Anna Ivanovna über das Verhältnis zum Iran, von Pawel Ivanov über die Ziele der USA und Alexander Kotov über das Bemühen Russlands zur „Sicherung einer multipolaren Welt“ (S. 44). Dass Dmitri Trenin die russische Ukrainepolitik als „schwerwiegendsten Fehler“ der letzten Jahre kritisiert (S.32), finde ich überzeugend; ebenso die Kritik von Vladislav Belov an den deutschen Initiativen zur Abgrenzung gegen Russland.
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Mauern sich die Reichen ein?
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Alan S. Rosenbaum (Hg.): War der Holocaust einzigartig?
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Schwarzbuch des Kommunismus
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