Russland
Katalysator einer mitteleuropäischen Identität?
4 Seiten | Autor: Marcin Chruściel
Russlands Rolle in der Ukrainekrise und sein aggressives Vorgehen auf der Krim weckten in Mitteleuropa Erinnerungen an scheinbar längst vergangene Zeiten. Die Visegrád-Gruppe distanzierte sich mit teils scharfer Rhetorik von Russlands Politik. Ob das Wiederaufleben des alten Feindbildes ausreichend für die Bildung einer zukünftigen gemeinsamen mitteleuropäischen Identität ist, diskutiert dieser Artikel.
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Belarus: Gefangen im russisch-deutsch-polnischen Dreieck
6 Seiten | Autor: Mikhail Polianskii, Michael Richter
Die Krise in Belarus hat erneut die Frage nach dem Zustand der Beziehungen zwischen Russland und dem Westen in den Vordergrund gerückt: Was verstehen beide Seiten unter „ausländischer Einmischung“ in die inneren Angelegenheiten von anderen Staaten und wie sollten die Folgen eines solchen Verhaltens aussehen? Ob die Belarussen es wollen oder nicht, die aktuellen Demonstrationen werden höchstwahrscheinlich eine geopolitische Dimension annehmen und ein neues Kapitel des Wettbewerbs zwischen Russland und dem Westen um Osteuropa einläuten.
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Ein Land verändert sich
5 Seiten | Autor: Valery Karbalevich
Niemand hat die Revolution in Belarus vorhergesagt, aber sie hat begonnen. Der autoritäre Führer Alexander Lukaschenko, der 26 Jahre lang Weißrussland regierte, verlor die Wahl, will aber die Macht nicht aufgeben. Die Öffentlichkeit reagiert mit massiven Protesten. In den letzten Monaten entstand eine starke Zivilgesellschaft. Die belarussische Nation trat in die letzte Phase ihrer Formierung ein. Belarus hat sich dauerhaft verändert.
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LESEPROBE: Fritz Mierau – Arbeit am „russischen Jahrhundert“
4 Seiten | Autor: Wladislaw Hedeler, Thomas Möbius
Der Slawist Fritz Mierau (1934–2018) bezeichnete das 20. Jahrhundert als „russisches Jahrhundert“. Mit seiner Arbeit als Übersetzer, Herausgeber und Literaturhistoriker vermittelte er wie kein anderer die russische Moderne in der DDR und darüber hinaus. Seine Editionen holten verfemte und vergessene Autor*innen zurück und rückten literaturgeschichtliche Zusammenhänge in den Blick. Der Themenschwerpunkt dokumentiert die Beiträge einer Vortragsreihe zu Fritz Mierau, die im Mai 2019 in Berlin stattfand. Ausgehend von persönlichen Begegnungen erkunden Arbeits- und Weggefährten das Werk Mieraus, fragen nach dessen Ausstrahlung und geben Auskunft zu gemeinsamen Arbeitsbeziehungen. Sie bieten Einblick in einen dem „russischen Jahrhundert“ verpflichteten Denk- und Gesprächskosmos.
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Besprechungen und Rezensionen 3/2020
26 Seiten | Autor: Ulrich Busch, Wladislaw Hedeler, Wolf-Dietrich Junghanns, Thomas Möbius, Emma Plate
(1) Wladislaw Hedeler, Thomas Möbius: Werner Tübkes und Fritz Mieraus Reisen in die Sowjetunion (S. 124-127); Wladislaw Hedeler: Zur deutschen Edition von Sergej M. Tret’jakovs Drama „Ich will ein Kind!“ (S. 128-130); (3) Harald A. Mieg, Hans Lenk, Heinrich Parthey (†) (Hg.): Wissenschaftsverantwortung. Rezensiert von Ulrich Busch (S. 130-132); (4) Isabelle Borucki, Wolf J. Schünemann (Hg.): Internet und Staat: Perspektiven auf eine komplizierte Beziehung. Rezensiert von Emma Plate (S. 133-135); (5) Steffi Richter, Andreas Singler, Dorothea Mladenova (Hg.): Tōkyō 2020/1 in der Kritik. Besprochen von Wolf-Dietrich Junghanns (S. 136-149)
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Fritz Mierau auf dem Weg zu einer Biographie von Franz Jung
7 Seiten | Autor: Wolfgang Storch
In seiner Biographie des expressionistischen Schriftstellers, Revolutionärs und Anarchisten Franz Jung „Das Verschwinden von Franz Jung“ (1998) schreibt Fritz Mierau: „Am Anfang stand die Freundschaft mit Cläre Jung. ‚Kommt nur gleich zu uns nach Pankow‘, sagte sie beim ersten Anruf im Sommer 1958 […]. 1958 hatte man natürlich nicht an neue Jung-Ausgaben gedacht und schon gar nicht an eine Jung-Biographie. Es ging damals um die alten Ausgaben von Jungs Rußland-Büchern, die in Bibliotheken schwer zu haben waren.“ Der Dramaturg, Regisseur und Kurator Wolfgang Storch zeichnet in seinem Beitrag Mieraus Weg zu einer Biographie von Franz Jung nach. Mierau sah, wie er 1977 an Cläre Jung schrieb, in Jung „eine deutsche Antwort auf den Typ Sergej Tretjakow“: „Die ständige Überschreitung der Grenzen des Erreichten, die Ausbildung der Denk-, ja Glückstechnik, das Autobiographisch-Operative seines Schreibens, der Fourierismus seiner Theorie der Leidenschaften – alles erinnert an den Russen, nur das es in anderem Amalgam heraustritt, z. B. ohne die ambivalente Orthodoxie des Tretjakow.“
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„Eine neue Art des Umgangs untereinander anstreben“
11 Seiten | Autor: Fritz Mierau, Tatjana Hofmann
Sergej Tretjakow war unser Verbindungsmann. Ich habe mich dafür interessiert, wie Fritz Mierau ihn einordnet. Im Zuge unseres Austausches über diesen sowjetischen „Bogenüberspanner“ habe ich Fritz Mierau und seine Frau Sieglinde in Berlin, in ihrer Wohnung unweit des Alexanderplatzes, in den Sommern 2013 und 2014, als dieses Gespräch entstand (am 28. August 2014), besucht. Fasziniert von der unermüdlichen Lebenswidmung der beiden an die Literatur, bat ich Fritz Mierau um einen Rückblick auf seine Entwicklung als Slawist, Querdenker, Intellektueller. Mich interessierte die Atmosphäre, Perspektive, Begeisterung dieses Mannes für russische Literatur des 20. Jahrhunderts und ihre Verbindungen zu Deutschland.
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Fritz Mierau: Ein Bio-Interview – geführt von Dietmar Hochmuth
4 Seiten | Autor: Fritz Mierau, Dietmar Hochmuth
Von 2006 an führte der Filmemacher und Verleger Dietmar Hochmuth mit Fritz Mierau Filminterviews. So entstand ein, naturgemäß unvollständiges, Filmporträt, an dem Hochmuth und Mierau über drei bis vier Jahre arbeiteten, von insgesamt 17 Stunden Länge. Der Text ist die Abschrift eines montierten Ausschnitts von 15 Minuten, der anlässlich von Fritz Mieraus 85. Geburtstag im Mai 2019 im Berliner Kino Brotfabrik zur Aufführung gelangte. Er wurde im Interesse der Lesbarkeit leicht redaktionell bearbeitet. Der Titel bezieht sich darauf, dass Mierau sich ein halbes Leben lang mit Sergej Tretjakow befasst hat, der das Genre des „Bio-Interview“ entwickelte und kultivierte.
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Fritz Mieraus russisches Jahrhundert
ISBN 978-3-947802-51-7 | ISSN 0863-4564 | 152 Seiten
Der Slawist Fritz Mierau (1934–2018) bezeichnete das 20. Jahrhundert als „russisches Jahrhundert“. Mit seiner Arbeit als Übersetzer, Herausgeber und Literaturhistoriker vermittelte er wie kein anderer die russische Moderne in der DDR und darüber hinaus. Seine Editionen holten verfemte und vergessene Autor*innen zurück, rückten literaturgeschichtliche Zusammenhänge in den Blick. Der Themenschwerpunkt dokumentiert die Beiträge einer Vortragsreihe zu Fritz Mierau, die im Mai 2019 in Berlin stattfand, dazu kommen Texte von Fritz Mierau aus dem Nachlass. Außerdem im Heft: Judith Zander erklärt, warum ihr neuer Roman „Johnny Ohneland“ heißt, Rachid Boutayeb diskutiert die kolonialen Wurzeln des Salafismus, Hans Geske deutet das Werk von Robert Michels neu und Anselm Küsters fragt, wie das europäische Wettbewerbsrecht auf Big Data reagiert.
Inhalt
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Tatjana Hofmann im Gespräch mit Fritz Mierau
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Franz Jungs Wiederkehr in Berlin
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Der blaue Vogel“: Bertolt Brecht zwischen Alkoholismus und Kleinkunst
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Erinnerungen an Fritz Mierau und unser Interesse für Sergej Tretjakow
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Vier Begegnungen mit Fritz Mierau
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Ein Gespräch mit Judith Zander
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Falsche Religiosität und ihre globalen Wurzeln
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Ein neuer Blick auf Robert Michels
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Big Data in der europäischen Fusionskontrolle
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Krieg im Kaukasus
7 Seiten | Autor: David X. Noack
Zwei Jahrzehnte entwickelten sich Armenien und Aserbaidschan innenund außenpolitisch vollkommen gegensätzlich. Seit etwa einem Jahrzehnt lösen sich die Blöcke im Kaukasus jedoch langsam auf. Das schien auf der einen Seite eine Konfliktlösung realistischer werden zu lassen. Auf der anderen Seite versuchen beide Länder immer wieder durch militärische Geländegewinne ihre Verhandlungsposition zu verbessern. So auch aktuell seit Ende September.
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