Ulrich van der Heyden
Die Umbenennung der Berliner „Mohrenstraße“ – eine Blamage
12 Seiten | Autor: Ulrich van der Heyden
Medienforscher und Historiker kritisieren die dürftigen Geschichtskenntnisse von Journalisten und politischen Aktivisten. Historische Unwissenheit prägt auch die Debatten um eine Umbenennung der Berliner Mohrenstraße, die bis 2020 zunahm, bis der Berliner Senat einknickte. Die Senatsverwaltung für Kultur stellte zur „Aufarbeitung des Kolonialismus“ 2 Millionen Euro zur Verfügung. Die Umsetzung geriet jedoch zur Provinzposse. Es wurde eine Broschüre erstellt, die in weiten Teilen als Plagiat identifiziert wurde und plumpe Geschichtsverdrehungen präsentierte. Hier vergriffen sich die Autoren ausgerechnet an den Berliner Vorfahren des bekannten Historikers und Kolumnisten Götz Aly, der die Abschreiber und Geschichtsverdreher öffentlich kritisierte, insbesondere auch die falsch begründete Forderung nach Umbenennung der Mohrenstraße. Die wurde jedoch inzwischen von der zuständigen Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Dieser Akt war weder demokratisch (die betroffenen Bewohner wurden nicht befragt), noch entsprach er den Beschlüssen des Berliner Abgeordnetenhauses. Der Umbenennungswahn in Berlin, exemplifiziert an der Mohrenstraße, wird von einer großen Zahl Berliner als undemokratischer, unwissenschaftlicher und unsinniger Akt angesehen. Ohne Gesichtsverlust der Berliner Politiker ist jedoch eine Hinwendung zu einer ernsthaften und zukunftsorientierten Bearbeitung der kolonialen und postkolonialen Vergangenheit in der deutschen Hauptstadt nicht mehr hinzukriegen.
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Lernen, lernen, nochmals lernen … Aber wenn nicht?
5 Seiten | Autor: Ulrich van der Heyden
Der im Herbst 2018 in Berlin mit großem Presserummel abgehaltene Afrikagipfel hatte in erster Linie das Ziel, auszuloten, unter welchen Bedingungen die deutsche Wirtschaft im Nachbarkontinent investieren kann. Das Treffen wurde von Fachleuten kritisiert. Das Hauptanliegen, so die Kritik der Afrikakenner, könne nicht die Wirtschaftsförderung durch private Investitionen sein, ohne sich mit den dortigen Bedingungen vertraut gemacht zu haben. Zu oft habe die entwicklungspolitische Praxis gezeigt, dass man mit den Partnern nicht vom grünen Tisch aus planen kann. Kenntnis und Verstehen der afrikanischen Realitäten sei eine wichtige Voraussetzung für solche Projekte. Eine der wichtigsten Voraussetzungen ist die Bildung derjenigen, für die bzw. mit denen vor Ort kooperiert werden soll. Ist das in Berlin geschehen? Zweifel sind angebracht.
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Restitution afrikanischer Kulturgüter
6 Seiten | Autor: Ulrich van der Heyden
Macrons Reden sorgen immer wieder für Aufmerksamkeit, so auch die, die er im Oktober und November 2017 auf dem afrikanischen Kontinent gehalten hatte. Dabei ging es unter anderem um die Rückgabe afrikanischer Kulturgüter, die in kolonialen Zeiten erworben wurden. Doch wie deutlich wurde Macron, und welche Konsequenzen ergeben sich aus seinen Ankündigungen?
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Ein Versuch zur Befreiung Mandelas
10 Seiten | Autor: Ulrich van der Heyden
Dieser Beitrag beleuchtet den in den 1980er-Jahren unternommenen Versuch, Nelson Mandela aus dem Gefängnis zu befreien und die Rolle, die der „Organisator“ dieses Befreiungsversuchs, der DDR-Rechtsanwalt Wolfgang Vogel (1925–2008), hierbei gespielt hat.
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Keine Ruhe an Südafrikas Universitäten
3 Seiten | Autor: Ulrich van der Heyden
An den Universitäten der Republik Südafrika gärt es. Die Beseitigung der Apartheid durch ein demokratisches System vor 20 Jahren führte auch zu Transformationen im Hochschulwesen. Die damit verbundenen Turbulenzen waren fast verebbt. Nun kommt es zu Protesten an den Universitäten, deren Ausmaß an Gewalt zugleich Spiegelbild der tiefen politischen und sozialen Widersprüche der „Regenbogennation“ ist.
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Kwame Nkrumah im deutsch-deutschen Spannungsverhältnis
16 Seiten | Autor: Ulrich van der Heyden
Dieser Beitrag arbeitet ein bislang wenig untersuchtes Kapitel der Beziehungen zwischen der DDR und Ghana auf und behandelt zugleich die deutsch-deutschen Beziehungen in der Zeit des Kalten Krieges. Er gibt Einblicke in die deutsch-deutschen Auseinandersetzungen in der Außenpolitik der 1950er und 1960er Jahre und zugleich in systemische, ideologisch begründete Fehlannahmen.
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Zwischen Bevormundung und Kreativität
14 Seiten | Autor: Ulrich van der Heyden
Versuche, nach der politischen Wende in der DDR im Herbst 1989 die ostdeutsche Wissenschaftsgeschichte, vor allem die Geschichtswissenschaft aufzuarbeiten, gehen, wenn überhaupt, nur schleppend voran. Zum einen schweigen die ehemals Verantwortlichen, versuchen durch Totstellen einerseits und Ausnutzung der neuen Möglichkeiten andererseits sich ihrer Verantwortung zu entziehen und zum anderen hagelt es pauschale Urteile und Vorwürfe, die darin gipfeln, daß den Geisteswissenschaften der DDR en bloc vorgeworfen wird, es handele sich um einen "ungenießbaren Brei aus Lüge und Halbwahrheit", um "scholastische Albernheiten und abgestandene Gemeinplätze“, um "Provinzialismus". Vielen Historikern wird gar "moralische und intellektuelle Degeneration" unterstellt.
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