Michael Brie
Von den Schwierigkeiten der Linken, gegen den Sturm zu segeln
11 Seiten | Autor: Michael Brie
Im Wahlverhalten in westlichen liberalen Ländern hat sich ein umfassender Umbau der parteipolitischen Orientierungen vollzogen. Dabei entstand ein Vakuum: Die große Gruppe der Lohnarbeitenden, die nicht über hohe Bildung und hohes Einkommen verfügen, wurde politisch heimatlos. Sie hat keinen dauerhaften verlässlichen politischen Ansprechpartner mehr – der in den 1950er und 1960er Jahren die Sozialdemokratie und westliche Kommunistische Parteien war. Der Siegeszug des neoliberalen Finanzmarkt-Kapitalismus war möglich, weil er verhindern konnte, dass die mit der „Wissensgesellschaft“ aufstrebenden neuen Gruppen mit höherer Bildung ein Bündnis mit der „alten“ organisierten Arbeiterbewegung eingingen. Die soziale Frage wurde durch die Frage der Freiheit der Individuen, der Unternehmen, der Erfolgreichen abgelöst.
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Dialektik des Kommunistischen und Bürgerlichen
12 Seiten | Autor: Michael Brie
Lothar Kühne hatte ein wissenschaftlich-philosophisches Projekt marxistischer Ästhetik entwickelt, das von bleibender Bedeutung ist, weil es eine radikale Suche formuliert. Durch seine Konsequenz zeigt es auf, was im Rahmen dieses Paradigmas Großes möglich ist und wo die Grenzen liegen. In dem Aufsatz werden die normativen Leitfragen nachgezeichnet, die Kühnes Werk zugrunde liegen: Wie kann die entstandene sozialistische Gesellschaft als werdende kommunistische Gesellschaft gestaltet werden? Welches sind die Maßstäbe, welches die Triebkräfte, welches die hemmenden Formen? Was bedeutet dies für eine kommunistische Ästhetik? Kühnes kommunistische Ideal war radikal emanzipatorisch, doch liegt in ihm zugleich ein Problem: Kühne fasst, wie Marx, dieses als unmittelbare Gesellschaftlichkeit. Der Blick darauf kann helfen, die Leitfragen für Heute im ersten Drittel des 21. Jahrhunderts zu reformulieren, den kategorialen Rahmen neu zu fassen und sich der transformierten ästhetischen Wirklichkeit anders zu stellen.
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Die kommunistischen Opfer kommunistischer Herrschaft
5 Seiten | Autor: Michael Brie
Niemals hat eine politische Bewegung in so kurzer Zeit so viele Menschen in ihren Bann gezogen und so viele Gesellschaften nach ihrem Bilde geformt wie der von W. I. Lenin begründete Parteikommunismus des 20. Jahrhunderts. Und niemals zuvor wurden so viele Anhänger einer solchen Bewegung von deren Führern und ihren Apparaten unterdrückt, verfolgt, eingekerkert und ermordet wie in jener Zeit, die mit dem Stalinismus verbunden wird. Wie Christa Wolf im Herbst 1989 bei der Lesung von Walter Jankas „Schwierigkeiten mit der Wahrheit“ im Deutschen Theater sagte: „Zum ersten Mal wird öffentlich und so radikal wie möglich jenes Grundübel zur Sprache gebracht, aus dem über Jahrzehnte fast alle anderen Übel des Staates DDR hervorgegangen sind: der Stalinismus.“ Die Größe und das Elend des Parteikommunismus sind weltgeschichtlich beispiellos. Er ist von einer einmaligen Tragik geprägt.
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Fritz Behrens: »Man kann nicht Marxist sein, ohne Utopist zu sein…«
4 Seiten | Autor: Michael Brie
Man könnte meinen und so meint der Zeitgeist, der Zusammenbruch des sowjetischen Staatssozialismus habe nicht nur die offizielle Ideologie des Marxismus-Leninismus entwertet, sondern zugleich auch die Häretiker und Ketzer dieses Sozialismus rückwirkend ihrer Bedeutung über den bloßen Gegensatz zu einem gescheiterten System hinaus beraubt. Die Geschichtsschreibung liebt die Sieger und nicht die Besiegten, es sei denn, man ergibt sich der Faszination der Macht. Den vielen Biografien über Stalin stehen nur wenige zu Bucharin gegenüber. Aber der über das Gestern hinausweisende Gehalt einer Position oder Tat liegt nicht darin begründet, wie wirkungsvoll diese gewesen ist, sondern in wieweit sie Bleibendes hinterlassen kann. Und dies zu entdecken, ist eine Aufgabe der Zeitgenossen. Die Flaschenpost der Toten muss geöffnet werden für kommende Generationen, die sie aneignen können als fortdauernde Erfahrung und Chance eigener Aufklärung ohne die Kosten eigener Niederlagen.
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Ansprüche und Einsprüche
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Rußland und Europa
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"Schuld" im Räderwerk der Institutionen
12 Seiten | Autor: Ulrike Poppe, Wolfgang Ullmann, Michael Brie, Uwe Ewald, Rainer Land
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Die allgemeine Krise des administrativ-zentralistischen Sozialismus
10 Seiten | Autor: Michael Brie
Wer es ernst meint mit der Erneuerung des Sozialismus in der DDR, der muß wissen, daß unser Land in einer Krise ist. Und er muß es sagen. Und was da in eine Krise geraten ist, sind nicht die Fehler von zwei, drei auswechselbaren Leuten in den letzten. zwei oder drei Jahren - es ist die Krise des. administrativ-zentralistisch organisierten Sozialismus in der DDR. Alle Versuche, mittels künstlicher Beatmung den durch das Volk für tot erklärten Strukturen neues Leben einzuhauchen, sind vergeblich.
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