2014

Die Evidenz finanzwirtschaftlicher Fakten.

Der drohende Staatsbankrott der DDR im Spiegel der Kreditbilanz für 1989

16 Seiten | Autor: Ulrich Busch

Schlagworte:

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Berliner Debatte Initial 3 | 2014

Stadtkindheit – Aufwachsen in urbanen Räumen

Herausgeber: Jörg Nicht

161 Seiten

Die menschliche Zukunft liegt in den Städten – das ist fast schon ein Gemeinplatz zeitgenössischer Stadtforschung und Stadtpolitik. Weltweit zieht es immer mehr Menschen in urbane Räume. Mitte des 21. Jahrhunderts, so eine Prognose, werden rund drei Viertel der Weltbevölkerung in Metropolen leben. Außer Frage scheint damit zu stehen, dass Städte eine Zukunft haben. Umstritten ist aber, wie die Städte der Zukunft aussehen sollen und welche Bevölkerungsgruppen dort unter welchen Bedingungen und mit welchen Optionen leben können. Bezogen auf die westliche Hemisphäre kann man wohl sagen, dass die Potentiale und die Attraktivität städtischen Lebens wieder mehr Beachtung finden. Dies gilt nicht nur für die öffentliche Debatte, sondern auch für Fachdiskussionen. So ist etwa in der Stadtsoziologie schon länger die Rede von einer „Renaissance der Stadt“, die über die Innenstädte hinausgehe. Um die Jahrtausendwende stand hingegen die krisenhafte, mit deutlichem Bevölkerungsrückgang verbundene Stadtentwicklung im Fokus, die vor allem traditionelle Industrieregionen betrifft. Auch in dieser Zeitschrift waren „Schrumpfende Städte“ und die Probleme des demographischen und ökonomischen Wandels mehrfach Thema, und zwar bezogen auf Ostdeutschland (Heft 2/2002 und 6/2005) sowie im internationalen Maßstab (Heft 1/2007). Das neuerwachte Interesse an den Potentialen von Städten sollte jedoch nicht verwechselt werden mit einer Ignoranz gegenüber Krisenerscheinungen. In Forschung, Politik und Verwaltung scheint vielmehr die Einsicht gewachsen zu sein, dass sich Probleme städtischen Lebens nicht von oben lösen lassen, sondern die Einbeziehung der Stadtbewohner_innen erfordern. „Partizipation“, aber auch „Protest“ sind in diesem Zusammenhang zu Schlüsselbegriffen geworden. So plädiert etwa der britisch-amerikanische Geograph und Sozialwissenschaftler David Harvey in seiner Studie über „Rebellische Städte“ Berlin 2013) für ein demokratisches „Recht auf Stadt“. Er fordert, Städte für den antikapitalistischen Kampf zurückzuerobern. Die Maßnahmen und Praktiken, die die Eigeninitiative zivilgesellschaftlicher Akteure im städtischen Raum stimulieren wollen oder schon zum Ausdruck bringen, sind indes sehr vielfältig: Sie reichen von Projekten der Stadtentwicklung und des Quartiersmanagements, die auf Bürgerbeteiligung zielen, über den neo-bürgerlichen Zeitgeist, der sich dem Urban Gardening widmet und seiner „Landlust“ frönt, bis zu neuen Aktionsformen einer gemeinschaftlichen Wiederaneignung des öffentlichen Raumes im digitalen Zeitalter.

Schlagworte: Stadt | Kindheit | Demokratie | Raum

Inhalt

WeltTrends - Zeitschrift für internationale Politik 98 | 2014

Nation sucht Staat

ISSN 0944-8101 | 144 Seiten

Schottland hat gewählt – und sich gegen die Unabhängigkeit entschieden. Für den November ist ein Referendum über die Unabhängigkeit Kataloniens geplant. Der Nationalstaat, wie wir ihn kennen, wird auch hier in Westeuropa, wo er vor zirka 600 Jahren seinen globalen Siegeszug begonnen hatte, zunehmend zur Disposition gestellt. Im Thema diskutieren wir Ursachen und Chancen dieses „neuen“ Sezessionismus. Fallstudien widmen sich den Entwicklungen in Südtirol, Flandern und Schottland sowie Quebec. Im Streitplatz geht es um Pro und Kontra zur Unabhängigkeit Kataloniens.

Erinnern an die friedliche Koexistenz

2 Seiten | Autor: Heinz Theisen

Die westliche Außenpolitik beruht auf dem Glauben an die Universalität von Demokratie und Menschenrechten. Die verschiedenen Weltkulturen und die ihnen zugehörigen Weltmächte definieren sich aber nicht nach einer universalen, sondern nach unterschiedlichen Werteordnungen, in denen Rechte und Pflichten, Individualität und Kollektivität, Mensch und Gott in unterschiedlichen Rangordnungen zueinander stehen. Der westliche Universalismus wird von anderen Werteordnungen als Provokation empfunden und treibt deren Fundamentalismus und den Kampf der Kulturen voran.

Schlagworte: Ukraine | Krimkrise | Russland | Europa

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Erschienen in
Welttrends 97 | 2014
Ressource Macht Staat
144 Seiten

Strategische Orientierungslosigkeit

Humanitärer Anspruch, Opportunität und Prestigedenken

12 Seiten | Autor: August Pradetto

Seit zwei Jahrzehnten sind deutsche Soldaten in Auslandseinsätzen. Viele Angehörige der Bundeswehr und Mitarbeiter beteiligter Ministerien und Organisationen leisten in unterschiedlichen Einsatzszenarien hervorragende Arbeit. Evaluationen im Ausland zeigen, dass die Bundeswehr vielfach besser bewertet wird als das Militär anderer Nationen. Deutsches Militär war und ist in diversen Friedens- und Beobachtungsmissionen tätig: Katastropheneinsätze, humanitäre Hilfseinsätzen, Unterstützungsaktionen für die UNO, Flüchtlingsversorgung und Evakuierungen, Durchsetzung von Embargomaßnahmen, Seeraumüberwachung und Piratenbekämpfung oder Ausbildung von Sicherheitskräften anderer Staaten. Hinzu kommen Einsätze zur Absicherung von Abkommen über die Beendigung bewaffneter Konflikte und Stabilisierungsmissionen, wie in Kosovo und Bosnien-Herzegowina, im Mittelmeer und Libanon bis hin zum Südsudan. Teilweise wurden Soldaten in strategisch, d. h. von der Politik zu verantwortende, verfehlte Missionen geschickt, wie in Afghanistan.

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Erschienen in
Welttrends 97 | 2014
Ressource Macht Staat
144 Seiten

Was bedeutet Gaucks Münchner Rede konkret?

7 Seiten | Autor: Klaus Wittmann

Die Große Koalition hat sich in ihrem Regierungsprogramm ausdrücklich zu Deutschlands internationaler Verantwortung bekannt. Das kommt, wenn es konsequent umgesetzt wird, in mancher Hinsicht einem Politikwechsel gleich. Oder zumindest einer Kurskorrektur. Warum? Zwar ist die Bilanz deutscher Beteiligung an internationalen Missionen, die der Kritik an zu großer Zurückhaltung immer entgegengehalten wird, eindrucksvoll: Afghanistan, einschließlich der Zusage über 2014 hinaus, Kosovo, Mittelmeer, Türkei (Patriot-Raketen), Air Polic ing im Baltikum. Doch ist kritisch anzumerken: In den 1990er Jahren wuchs vor allem auf dem Balkan Deutschland schrittweise in die internationale, auch militärische, Mitverantwortung hinein, wobei Öffentlichkeit, Parlament, Opposition und sogar 1994 das Bundesverfassungsgericht „mitgenommen“ wurden.

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Erschienen in
Welttrends 97 | 2014
Ressource Macht Staat
144 Seiten

Polen und Ukraine

Zur Geschichte einer schwierigen Nachbarschaft

9 Seiten | Autor: Andrzej Sakson

Die ukrainische Revolution, die in Kiew angefangen hatte, erfreut sich offenkundiger Unterstützung bei den Polen und bei den Regierenden in Warschau. Den Ukrainern wird in Polen allgemein Sympathie entgegengebracht. Polen bemüht sich aktiv, die internationale Gemeinschaft zu mobilisieren, um den Ukrainekonflikt zu lösen. Die polnische Unterstützung für die Ukraine ist nichts Neues. Am 2. Dezember 1991 hatte Polen als erstes Land die unabhängige Ukraine anerkannt. Territoriale Ansprüche gegenüber dem Nachbarn wurden nicht erhoben, das Unabhängigkeitsstreben sowie die europäischen Aspirationen unterstützt. Alle polnischen Regierungen waren oder sind seitdem Verfechter der Integration der Ukraine in die EU. Seit 1989 herrscht in Polen Konsens in der Ostpolitik: Zunächst gestalten wir stabile und beste Beziehungen zu Litauen, zu Belarus und zur Ukraine, um dann gute und stabile Beziehungen zu Russland gestalten zu können.

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Erschienen in
Welttrends 97 | 2014
Ressource Macht Staat
144 Seiten

Chinas unsichtbare Macht

Replik auf Adolphi, Alpermann, Fabian, Krumbein, Leitner, Levy

5 Seiten | Autor: Berthold Kuhn

Weitgehende Zustimmung bekam ich für meine These, dass die Matrix derzeit dominierender westlicher Governance- Forschungsparadigmen nicht ausreichend praktikabel sei, um die Erfolge wirtschaftlicher Entwicklung und politischer Stabilität in China zu verstehen. Katja Levy bemerkt zutreffend, dass „ein großer Teil der professionellen Chinabeobachtung, insbesondere der Medien, den Weitblick der chinesischen Politik unterschätzt und einen Untergang der Volksrepublik schon frühzeitig vorausgesagt haben, der weder eingetreten ist noch in nächster Zeit einzutreten droht.“ Frau Levy stellt jedoch die Nachhaltigkeit infrage und bezweifelt, dass die chinesische Politik bereits adäquate Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen anbieten kann. Ähnlich argumentiert auch Björn Alpermann, der mit Verweis auf Schmidt und Heilmann (2012) betont, dass Entwicklung und wirtschaftliche Expansion die Triebfedern für Chinas Zunahme an internationaler Geltung seien, nicht aber die Attraktivität seines politischen Systems oder sein internationaler Gestaltungsanspruch. Frédéric Krumbein führt die mangelnde Werteorientierung und Bündnisfähigkeit der chinesischen Politik als begrenzende Faktoren für Chinas weiteren weltpolitischen Aufstieg an.

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Erschienen in
Welttrends 97 | 2014
Ressource Macht Staat
144 Seiten

Ölförderung in Ghana

Rohstoffreichtum und institutionelle Herausforderung

8 Seiten | Autor: Lisa Bleicher-Ibrahim

Die Ölfunde aus dem Jahr 2007 können die wirtschaftliche, soziale und politische Situation Ghanas maßgeblich verändern. Ghana gilt in vielerlei Hinsicht als Musterland. Für die Ölförderung sind vor allem die relativ stabile Demokratie und der vergleichsweise hohe Institutionalisierungsgrad von Bedeutung. Dies gibt Anlass zur Hoffnung, dass die Einnahmen aus dem Erdölsektor der Entwicklung des Landes zugute kommen werden.

Schlagworte: Rohstoffe | Ghana | Rentierstaat | Erdöl

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Erschienen in
Welttrends 97 | 2014
Ressource Macht Staat
144 Seiten

Wenn Wachstum zum Streitpunkt wird

Neo-Extraktivismus als Entwicklungsmodell?

9 Seiten | Autor: Zeljko Crncic

In Süd- und Mittelamerika regt sich aktuell trotz hoher Wachstumsraten und ausgeweiteter Sozialprogramme Kritik am Entwicklungsmodell, das durch die exzessive Ausbeutung und den Export von Ressourcen finanziert wird. In der wissenschaftlichen Debatte wird versucht, diesen Entwicklungsweg unter dem Begriff „Extraktivismus“ zu fassen. Inwieweit es sich hierbei nur um eine moderne Spielart von Rentenökonomie(n) handelt, tatsächlich ein Pfad in Richtung nachhaltiger Entwicklung oder das Zeitalter des Postwachstums eingeläutet wird, sind offene Fragen.

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Erschienen in
Welttrends 97 | 2014
Ressource Macht Staat
144 Seiten